Am 20.02.2024 um 06:10 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 20.02.24 um 03:53 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Intelligenz an sich kann niemals Ursache für die Übel dieser Welt sein. Es ist der
intelligent angelegte, bewusste Missbrauch, aber auch das plumpe, schablonenhafte
Verbleiben auf Wegen, obgleich diese sich als Irrtumswege herausgestellt haben.
"Ursache für ..." hier scheint es um Kausalität zu gehen.
"Ursache für ..." Kontrafaktische Implikation auf die derbe Art: „Wenn der Hund
nicht gekackt hätte, hätte er den Hasen erwischt“. Geht es dabei in letzter Konsequenz
nicht doch auch um hypothetische Annahmen? Es hätte der Hase den Hund auch mit
trickreichem Hakenschlagen versetzen können, andere Ursache, gleiches Ergebnis. Doch immer
gilt unabweisbar (sic!) : „nihil fit sine causa“.
Diese Kausalität vollzieht sich im Einklang mit Sukzession und somit sollte das im Kontext
von Waldemars Aussage, bedeuten, dass die Übel dieser Welt einzig dem evolutionär
verursachten prolongierten Kortex-Volumen des menschlichen Gehirns geschuldet sind.
Selbstredend trifft das insoweit zu, als man diesem gehirnlichen Reifeprozess die
Ausbildung einer spezifisch ausgeprägten Intelligenz zuordnen kann, die dem Tier nicht in
diesem typischen Ausmaß verfügbar ist. Damit ist nicht gesagt, dass Tiere keine
umweltbeeinflussende Umtriebigkeit hätten, sie wirken sich jedoch nicht so verheerend aus,
wie jene der Menschen.
Der Mensch also (wenngleich nicht jeder) verursacht irreversible Schäden durch sein Wirken
in der Welt und somit gilt in der Tat das Ursache-Wirkungs-Prinzip. Dabei stellt sich die
Frage, ob - abgesehen vom ohnehin unvermeidlichen Ende dieser Erde durch die
Gesetzmäßigkeit von Entropie - die fatale Mechanik von Verursachung und Wirkung
unausweichlich zum vorzeitigen Niedergang, zur endgültigen Zerstörung dieser Lebenswelt
führen muss, oder die Menschheit qua Intelligenz, Verstand, Wissen und Vernunft noch
rechtzeitig in der Lage sein wird, ihren Lebensraum dementsprechend zu nutzen, zu schätzen
und zu erhalten.
Dazu müssen dann in der Tat Milliarden ICHs zum WIR werden und die Einsicht gewinnen, dass
eben nur ein weltweites WIR im Kollektiv diesen Lebensraum Erde zukunftsfähig gestalten
und verwalten kann. Bisher hat Globalisierung mehrheitlich verheerende Wirkung und das
gilt es zu ändern!
Damit wäre dann jener kausale Zusammenhang im Sinne von Einheit in Vielheit hergestellt.
Darüber hatte ich aus theologischer Sicht hier schon geschrieben: Das EINE im VIELEN und
meinte damit definitiv nicht die esoterische Formel „Wir sind alle Eins, wir haben uns
alle lieb“, sondern jedes selbstbewusste, einzelne ICH in seiner Verantwortung für ein
gemeinsames WIR.
Bester Gruß! - Karl