nochmals das problem mit der "wahrheit" aus meiner (heutigen) sicht
geschildert,
1) "die wahrheit" ist eine platonische begriffsbildung (wie schönheit,
gerechtigkeit und so fort),
und alle solcherart platonischen begriffsbildungen sind semantisch leer,
und können und werden daher
auf dem wege der sog "hypersemiosen" mit nahezu beliebigem semantischen
schrott als platzhalter aufgefüllt,
was zu unzähligen problemen führt, sobald man platonische begriffe
genauer, schärfer zu definieren versucht =
es geht nicht und zwar prinzipiell nicht
2) real gibt es nur situativ oder kontextuell einzeln-wahres, zb eine
aussage kann wahr sein bezüglich eines kontextes, einer situation, oder
ähnlich
3) deshalb ist "wahr" spektral zu sehen, "unscharf", denn es gibt von
[wahr, teilwahr, mehr oder weniger wahr, bis fast falsch] alles,
und unterhalb ("beyond") dieser unschärfe lässt sich dann sogar sehr
genau der wahr-gehalt (in praktisch prozenten oder ähnlich) von etwas
angeben,
man muß nur den platonischen begriff völlig beiseite lassen
*
der pferdefuß an alledem ist, unsere sprache ist schier vollgefüllt mit
platonischen begriffsbildungen, die genau wie "wahrheit" funktionieren,
was heißt, dass sie ebenfalls
nicht wirklich funktionieren - man stelle sich nun vor, man versucht
mittels eingestreuter platonischer begriffe den platonischen begriff
"wahrheit" schärfer zu definieren =
kann nicht gehen, denn dazu bedürfte als werkzeug erstmal einer
platonische-begriffe-freien sprache, die vorderhand nicht zur verfügung
steht.
und weiter, man achte mal auf die medien, dort werden platonische
begriffsbildungen gerade (und ich behaupte) absichtlich verwendet, und
zwar in rauhen mengen, inflationär,
überhäufig, um sachverhalte zu dissimulieren, zu entstellen, und zwar
nicht als "informationen" aus denen sich die konsumenten selbst
(autopoietisch) "nachrichten" bilden könnten,
sondern es gibt fertige konservenkost = bereits fertige absichtsvoll
produzierte/massgeschneiderte "nachrichten" oder schnippsel davon werden
angeboten,
und als einlage dieser "plörre" gibts noch platonische begriffsbildungen
zuhauf, aus denen sich der konsument dann autopoietisch jeweils eine ihm
zusagende hypersemiose
herausklamüsern kann, als ersatz dafür, dass er anstatt "information"
vorkonfektionierte nachricht angeboten bekommt = der konsument kaut auf
den platonischen "einlagen" herum, statt auf "information",
die ihm eigentlich zusteht, wobei den allermeisten garnicht auffällt,
dass die "information" gegen nachrichtensuppe vertauscht ist, und diese
noch mit platonischen einlagen "gewürzt" =
auch die medien sind längst zu industrieller produktionsweise ihrer
"produkte" übergegangen, "ad usum populorum" halt = sowas wie
"aufklärung" ist unter diesen kautelen nicht zu erwarten
und nicht möglich
wh.
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