Am 19.02.23 um 02:50 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Vor Jahren hatte ich diesbezüglich hier schon ein
simples Bild
gebracht: In einer Mondnacht richten zwei Personen, in angemessener
Entfernung zueinander ihren Blick in den Nachthimmel. Einer der beiden
hat unverstellte Sicht auf den Mond und erwähnt die Schönheit dieses
Anblicks; dem anderen ist die Sicht so verdeckt, dass er den Mond nicht
direkt sehen kann und leugnet daher dessen Existenz. Zugegebenermaßen
ein etwas schwaches „Gleichnis“, doch vor Jahren viel mir grade kein
besseres ein.
Das Gleichnis ist ok. Aber es muss sich nicht auf schöne Sachen
beziehen, es können auch unschöne sein.
Die Aussage jedoch ist trivial: Nur weil man etwas
nicht zu sehen
vermag, kann subjektiv nicht daraus geschlossen werden, dass dieses
„etwas“ - objektiv gesehen - nicht existiert.
Richtig!
Es gibt andere Bedenken und Mittel, um in so einem Fall aus der Klemme
zu kommen. Einige Fehler oder Mängel an den Zugangsweisen habe ich
beschrieben. Dein Gleichnis kommt im Beispiel 3 hier vor, wenn auch fast
unkenntlich, es ist schließlich allgegenwärtig. (Urheberrecht?)
https://weltordnung.de/Saetze-nach-Sache.html
Inhaltsbeschreibung: Beispiele werden manchmal von Personen gesagt, wenn
sie etwas nachweisen wollen. Nur drei übliche Beispie-Arten kommen hier
vor. Wenn zwei Personen verschiedene Sätze zu einer räumlichen Sache,
die ihnen vorliegt, sagen, können Fehler vorkommen und die Personen
können in Streit geraten.
Es bleibt also dabei: aus positivistischer Weltsicht
gesehen sind
nicht falsifizierbare Aussagen Falschaussagen
Ich weiß nicht, ob ein bzw. jeder Positivist das so sagen würde.
und dagegen auch ist nichts einzuwenden. Wer also in
dieser
Sichtweise verhaftet ist, liegt - darauf bezogen - nicht falsch.
Dein fiktiver Positivist begeht einen Fehler, auf den ich im Text
hingewiesen habe:
https://de.wikipedia.org/wiki/A_nescire_ad_non_esse
Doch es gibt eben auch andere Sichtweisen, nämlich
solche, die wohl
wissend um die Unmöglichkeit empirischer Überprüfbarkeit, dennoch
ihre
Sicht auf eine die materielle Welt gleichermaßen übersteigende, wie
innewohnende Wesenhaftigkeit erweitern.
Welche Mittel hat A, um den B in den Genuss einer anderen Sicht zu bringen?
... niemals einen Konsens erzielen wird ...
Warum unbedingt es um Konsens? Ich habe schon gegen die komische
Habermas-Theorie hier gewettert:
https://weltordnung.de/Ersetzungsverfahren.html
Dem Verständnis dieser Theorie zu Folge soll jeder auf die Werte des
anderen zugehen, ob es eine Moral mit Namen Theorie ist, kann
festgestellt werden.
Andererseits kommt es mir vor, dass du manchmal den Weg vom Sein zum
Sollen gehst, wenn auch schwach. Das was es für dich sicher gibt, das
soll der andere zwar nicht glauben im Sinne von anbeten, aber zumindest
soll er glauben, dass es das auch gibt oder zumindest geben könnte.
Waldemar tut es manchmal ebenso: Wenn er das Böse im Feiern erkennt, und
es für ihn ganz sicher dort ist, wie für dich der schöne Mond, dann
sollst du es auch dort anerkennen! Reingelegt? Haha. Vielleicht könnte
er genau deine Argumente nehmen, um dafür zu werben, dass es das Böse in
vielen Facetten gibt, und du von morgens bis abends gebückt daher gehen
solltest. Und du versuchst, ihn nach oben zu ziehen.
JH