Am 02.02.2025 um 15:06 schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Vergleichbar ist beides m.E. wie gesagt insofern als eine Erklärung oder Umschreibung
nicht die Erfahrung ersetzen kann. (Worte scheinen überhaupt wie I-Pünktchen auf der
Erfahrung zu sein, da sie sich zwar oft durch andere Worte erklären lassen, diese
Erklärungen aber, wenn man weiterfragt "und was bedeutet das?" irgendwann nur
noch durch eine wortlose Demonstration beantwortet werden können, die dann verstanden wird
oder nicht.)
Dass Melodien und Rhythmen im Gehirn erkannt werden, könnte damit zusammenhängen, dass
dabei Einheiten gebildet werden. Eher eine kognitive als sinnliche Leistung.
Moin Claus,
das sehe ich auch so, worauf ich aber hinaus wollte, ist die Differenz zwischen Tönen und
Melodien bzw. Schlägen und Rhythmen bzw. Karikaturen und Gesichtern. Wenn aus Tonfolgen
nicht nur kognitiv sondern auch technisch Melodien extrahiert und Melodien wiederum in
Tonfolgen zerlegt werden können, scheinen sie nahezu äquivalent zu sein. Für ein Gesicht
gibt es demgegenüber unendlich viele Karikaturen. Der zeichnerischen Variabilität
entspräche die musikalische Vielfalt in den Klangfarben für gleiche Melodien bzw.
Tonfolgen. Worte sind dabei überflüssig, worauf es ankommt ist die Erfahrung bzw.
Tätigkeit.
IT
> Technische Reproduktionen bleiben unserem Erleben
äußerlich, aber wie erfolgt der Umschlag vom Äußerlichen ins Innerliche? Im Kinderlabor
geht es u.a. um Brahmsens Klaviertrio in h-dur und den Schwan Saint-Saens;
>
>
https://mediandr-a.akamaihd.net/progressive/2023/0321/TV-20230321-1539-5100…
<https://mediandr-a.akamaihd.net/progressive/2023/0321/TV-20230321-1539-5100.1080.mp4>
>
> Veranschaulichen lassen sich Melodien ihren Tonhöhen nach zeichnerisch durch Linien
und elektronisch durch Schallwellenformen. „Ein physiologisch gehörgerechtes Verfahren zur
automatisierten Melodietranskription" hat Thorsten Heinz in seiner Diss. vorgelegt:
>
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https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00009…
<https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00009090/ilm1-2006000055.pdf>
>
> Ziel der Arbeit war die Entwicklung eines Melodieerkennungssystems via Query by
Humming (QbH). Darauf basierende Apps sind ja unterdessen weit verbreitet.
>
> „Zur Psychologie des Rhythmus – Präzision und Synchronisation bei Schlagzeugern“ hat
Timo Fischinger geforscht:
>
>
https://www.timofischinger.de/publikationen/
<https://www.timofischinger.de/publikationen/>
>
> Nach Fischinger gibt es kein separates Zentrum für Rhythmusverarbeitung und erst in
einem Zwei-Wege-Modell ist es möglich, rhythmisches Timing-Verhalten beim Musizieren
sinnvoll zu untersuchen.
>
> IT