hi liste,
aufgrund der momentan technischen probleme weiss ich nicht, wer "untiges"
geschrieben hat, möchte aber kurz kommentieren:
> Der Preis für (jegliches) Leben in Materie ist das
Aushalten
> (aber auch Erleben) dieser Differenz: Plus-Minus, Licht-Schatten,
> Gut-Böse, Wahrheit-Lüge, fressen-gefressen werden,
> und so weiter und so fort.
na, sooo schlimm sehe ich das nicht, denn "leiden" = widersprüche erleben, hat
in meinem verstehen den simplen evolutionären sinn sich zu adaptieren. leidenkönnen also
eine überlebens wichtige fähigkeit, und nichts negatives.
gehe ich winters nackt spazieren, komme ich ans leiden per frieren. das frieren ist als
signal wichtig, damit ich mein nicht-angepasstsein erleben kann.
reagiere ich auf dieses leiden, indem ich zb warme kleidung anziehe und mich somit
adaptiere, ist mein leiden beendet.
der (evolutionäre) sinn des leidens (jedes leidens), der sinn der fähigkeit leiden zu
können, das ist eine fähigkeit(!), liegt in der damit erlebbaren aufforderung
("ohrfeige"), sich an etwas zu adaptieren.
> Kein Problem eigentlich: Menschheitsgeschichtlich
> stehen wir (im Vergleich zu 5 Mrd. Jahren
> Erdentwicklung) noch ganz am Anfang.
> Da ist noch sehr viel Luft nach oben,
> wie man landläufig sagt.
das ist, derart "unlimited" nach feynman's "plenty of space down to the
bottom" formuliert, leider ein irrtum.
aus mehreren gründen:
- das menschtier ist deutlich dabei, sich -ökologisch- selbst gegen die wand zu fahren
(suizid)
- sog "höhere tierarten" haben evolutionär (bisher gehabt) ein überlebens
fenster von 2-6 millionen erdjahren
----
- und selbst, falls obiges beides nicht zutrifft, ist irdisch nach neuesten modellen in
500-600 mio jahren aufgrund der weiteren evolution der sonne schluss mit lustig.
bedeutet für uns heute lebenden menschen: wir befinden uns am ende des filmes, wenn nicht
gar -selbstverschuldet- bereits im abspann.
wir sind "epilog", nicht prolog.
Soweit es unsere Sicht (Wissensstand 2016) angeht,
stehen wir sozusagen eher "am Ende" der Menschheitsgeschichte.
ja, es wird langsam wohl "eng".
---
* zum lügen:
lügen ist übrigens eine evolutionär wertfreie strategie im dienste des überlebens. auch
nicht-mensch-tiere lügen wie gedruckt. mensch hat das lügenkönnen also geerbt.
dass mensch sich die meisten seiner erbteile gerne selbst verbieten möchte, ist ein nicht
zielführendes riesenproblem und zeigt, wie wenig wir bisher auf dem mühsamen (und weil
"mensch angeblich = was ganz besonderes") auch sehr beschämenden weg des
"nosce te ipsum" voran gekommen sind.
alle menschen können lügen, und alle menschen lügen auch. weil also unvermeidbar, muss
man/ sollte man mechanismen finden, solch(e) angeborene(n) fähigkeit(en) -konstruktiv- in
das miteinander einzufügen (statt sie als "schlecht" zu werten, und/oder
ignorieren zu wollen).
ich grüße die momentan erreichbare runde (immer noch weit besser als ESA's aktuelle
schiaparelli mars mission),
wh.