Meinst Du wirklich, die meisten Menschen hätten dem
Massensterben tatenlos zugesehen?
Das Problem mit dieser Argumentation ist ganz einfach: Hier wird der
Tod von einigen (Impffolgen) in Kauf genommen, um damit den Tod von
anderen (Coronaopfer) zu verhindern. Selbst wenn 100% der Leute, die
wegen der Impffolgen sterben auch wegen Corona gestorben wäre, ist das
kein zwingendes Argument.
Siehe den Fall mit dem entführten Flugzeug:
Die Flugzeuginsassen wären in diesem fiktiven oder hypothetischen
Szenario in jedem Fall gestorben. Hätte aber ein Soldat das Flugzeug
abgeschoßen, wären andere Menschen gerettet worden.
Trotzdem hat das Bundesverfassungsgericht eindeutig gesagt, dass das
nicht erlaubt sein soll.
Viele "aufgeklärte" Geister - mich eingeschlossen - scheinen den
Konsequentialismus für selbstverständlich zu erachten.
Am Mi., 22. Dez. 2021 um 18:19 Uhr schrieb Claus Zimmermann via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Der Ethikrat hat sich ja heute für die Einführung einer Impfpflicht, nicht zu verwechseln
mit notfalls zwangsweiser Impfung, ausgesprochen.
Mit welcher Begründung?
Aus meiner Sicht nicht zu akzeptieren ist die
fröhliche Teilnahme
Ungeimpfter am sozialen Leben, am besten noch ohne Maske.
Das Argument ist ja, dass Geimpfte eine geringere Wahrscheinlichkeit
haben, das Virus auch tatsächlich zu verbreiten.
Falls sich die Annahme von Spätfolgen, obwohl der
Impfstoff
im Körper schnell abgebaut, als nicht rein theoretisch erweisen
sollte, würde das natürlich alles ändern. Dann wäre es allerdings zu
spät, aber aus heutiger Sicht würde ich fragen, wie plausibel
diese Annahme ist.
Die meisten Impfgegner "beamen" sich selbst in einen Zustand
überlegenen Wissens, den wir erst in einigen Jahren, wenn nicht
Jahrzehnten erreichen werden. Falls überhaupt.
Da würde ich mich dann fragen, welchen Grund der
überwiegende Teil der Wissenschaftsgemeinde in allen
noch so unterschiedlichen Ländern haben sollte, unisono zu lügen.
Das ist interessanterweise sogar mal mathematisch korrekt
durchgerechnet worden. Das Ergebnis war: Je größer die Verschwörung,
umso sicherer ist es, dass jemand auspackt. Verschwörungen sind also
nur im Kleinmaßstab möglich, wenn es nur wenige "Wisser" gibt.
Beispiel, der mir real bekannt ist, ist ja der Bau eines geheimen
Bunkers. Man teilt die Arbeiter in drei oder mehr Gruppen ein.
Eine legt das Fundament, andere arbeiten an einigen Innenräumen,
andere an anderen.
Das fertige Gebäude hat niemand von ihnen gesehen. Aber es muss Planer
und Konstrukteure geben.
Genauso müsste man sich eine Verschwörung im realen Leben vorstellen:
Wenige Wisser und viele Menschen, die nur ausführen.
Damit wird ein Mittel gegen Verschwörungen: Demokratie.
Am Sa., 25. Dez. 2021 um 14:31 Uhr schrieb Ingo Tessmann via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Die statistische Intelligenz- bzw. Bildungs-Verteilung
scheint offensichtlich keiner Zufallsvariablen zu folgen wie die Normalverteilung; denn
es gibt nur wenige Genies aber eine Vielzahl von Schwachköpfen.
Es gibt ja noch andere Verteilungen als die Gausche.
Zudem es vielleicht diesseits und jenseits der Glockkurve ausreisser gibt.
Man sollte sich davor hüten, jemand wegen anderer Meinung als
Schwachkopf abzutun.
Am Sa., 25. Dez. 2021 um 16:12 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
denn was unterscheidet "fakten" von
"fakefakten, ausser den jeweiligen
deutungshoheiten-weiten ? (um die ja eben gerungen wird),
was sind "fakten"? was meint das ?
Manche Sachen muss man letztlich glauben. Es sei denn, man hat den
Anspruch, wirklich alles selbst zu prüfen.
Aber wo will man dann anfangen?
Man müsste dann im Grunde jede wissenschaftliche Entdeckung seit
Beginn der Menschheitsgeschichte wiederholen. Das wäre unökonomisch.