Am 15.06.2020 um 17:13 schrieb Ingo Tessmann via Philweb:
[Philweb]
Am 14.06.2020 um 22:20 schrieb ingo mack via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
wir sind uns aehnlicher, als wir denken dass wir es sind, nicht?
Hallo zusammen,
als Menschen sind wir uns alle sehr ähnlich, in der Tat, mögen auch
Meinungsverschiedenheiten immer wieder darüber hinwegtäuschen, aber auch die machen die
Ähnlichkeit der Menschen aus. Wir alle sind Gefangene der Umgangssprache und weitgehend
unwissend. Wie sprengen wir die Ketten der Umgangssprache und mindern unser Unwissen?
Durch Mathematik und Technik, seit Jahrtausenden schon.
Indem Mathematik zur
Klarheit, (Ein)Eindeutigkeit - sofern gegeben-
zwingt. Bei der Technik (schlechthin) bin ich mir nicht so sicher, ob
sie generell Unwissen mindert und Ketten der Umgangssprache sprengt (das
geschieht eher durch die überfrachtende Verkürzung/Verfremdung unserer
Sprache durch jegliche Art von Anglizismen).
Zeus ließ den Prometheus nicht ohne Grund an den Felsen schmieden.
Wusste er doch, welches Unheil Menschen mit dem "Feuer" anrichten
würden. Dennoch: Technik ist mein Beruf und ich beziehe mich in meiner
Weltsicht fortwährend modellhaft auf Technik: Gewaltig wie gleichermaßen
erschreckend ihr Gebrauch und Missbrauch! Einerseits Befreiung von
Unwissenheit, stumpf religiösem Fundamentalismus sowie von manueller
Knechtsarbeit, ungeahnte Fortschritte zur Hebung von Lebensqualität und
- sicherheit; andererseits Verdummung durch "creation saving" und
Versklavung hinsichtlich überbordender Nutzung insbes.
informationstechnischer Gerätschaften. Und zudem: gnadenlose Verheerung
der Erde mit von Menschenhand gesteuerter Technik, damit Biotope mit
unbändiger Maschinenkraft durchpflügend, zum irrsinnigen Zweck
grenzenloser Urbanisierung. Technik also: Segen und Fluch zugleich!
Waldemar, Du hast vorgeschlagen, unser Unwissen durch
Erhellung der fraktalen Strukturen unseres Universum zu mindern. Daran wird bereits seit
Jahrzehnten gearbeitet, aber es ist eben nur ein Aspekt unter vielen anderen. Siehe z.B.
Quantum Field Theory in fractal space-time with negative Hausdorff-Colombeau dimensions.
The solution cosmological constant problem:
https://arxiv.org/abs/1004.0451 <https://arxiv.org/abs/1004.0451>
Danke für den Link auf dieses Dokument! Es passt idealerweise in meine
derzeitigen Überlegungen zum Thema. Wer es etwas zugänglicher (ohne
mathem. Formelwerk) haben will, könnte Sean Carolls Buch "Something
Deeply Hidden" (in den letzten Kapiteln insbes. zu "cosmological
constant problem" und "Vacuum Energy") lesen. Aber auch hier wird das
Thema (wie Du schreibst) natürlich nur als ein Aspekt unter vielen
erörtert.
Nebenbei: Kannst Du Dich mit Everetts Thesen anfreunden?
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl