Mal sehen, ob diese Replik auf Deine KI-gestützten Ausführungen, Joseph, hier grad noch
vom Server durchgeleitet werden.
So interessant und reflexiv als korrektives Element in der Sicht auf sich selbst dieses
„KI-Sprech“ auch sein mag, es wirkt maschinell kalt. Der Vorteil dabei ist, dass quasi
stellvertretend Sachverhalte ausgesprochen werden können, die man selber in Rücksicht auf
den Adressaten oder sonstig eingespielter Gepflogenheiten im Dialog nicht anbringt.
Mir selbst ist mein ureigener Sprachausdruck, sei er noch so kritikwürdig, lieber als von
einer Maschine formuliert.
Nun, wir können ja zukünftig hier einen „Maschinen-Chat“ laufen lassen.
KJ
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Am 07.02.2025 um 06:44 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 06.02.25 um 17:06 schrieb waldemar hammel über PhilWeb:
"wahrnehmung", oder eleganter
"perzeption", und ihre mechanismen sind mir deshalb so "unendlich"
wichtig,
weil wirklich ALLES, das man über welt weiß und wissen kann,
durch den flaschenhals der wahrnehmung läuft,
und dieser flaschenhals ist (1) lächerlich eng und nur auf die jeweilige tierart hin
evolutionär optimiert, und (2) evolutionär nur auf das überlebenswichtige ausgelegt ...
und
Am 07.02.25 um 00:09 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Deine Frage zu Perzeption, bzw. Deine Kritik an
meiner Verwendung dieses Begriffs würde ich so beantworten: Wir schreiben hier seit Jahren
auf einem sprachlichen Niveau, das sich zumeist deutlich von Alltagssprache absetzt.Damit
will ich nicht zum Ausdruck bringen, dass wir uns überheblich oder pseudointellektuell von
unserer praktischen Lebenswelt absetzen wollten oder gar sollten, sondern dass mit diesem
Sprachniveau eine für an Wissenschaften orientiertem Meinungsaustausch auch dessen
Sprachgebrauch einhergeht.
Beide beharren auf der Perzeption, der eine mit vielen
Umschreibungen dafür, der andere mit fast nur einer.
Der Absatz des KJ pauschalisiert die sich stellenden Fragen als Kritik und beschäftigt
sich nicht mehr mit dem anfänglichen Thema, mir ist der Absatz vorhin zudem rätselhaft.
Karl bleibt anscheinend implizit bei seinen Aussagen zur Perzeption (mit vielen Wörtern),
die er vorher schrieb.
Der Absatz des WH beschreibt wiederum sein Denken zur Sache. Der Lesende könnte meinen:
Das ist aber gut und fast vollständig beschrieben.
Jeder der zwei mag sich seine Beschreibungen geben, beide sind sich einig mit dem, was
mit dem Wort "Perzeption" gedacht werden soll, oder zumindest, dass es so etwas
gibt. In diesen Beschreibungen können sehr viele weitere Wörter vorkommen, die wiederum
eine Befragung übergehen, so dass es ein Fass ohne Boden wäre, auch auf diese einzugehen.
Ein Vorschlag wäre: Ich gebe den zwei, Waldemar und Karl die Bezeichnung
"Perzeptionisten", vorläufig, nicht behauptend. Ich schicke niemanden zurück in
die Schule, wie das hier oft üblich ist. Ich mache auch keine Überheblichkeit. Jedoch darf
ich sagen: Versucht doch mal, einen gemeinsamen Text zu eurem Perzeptionismus abzugeben.
Dieser sollte zirkelfrei sein. Er sollte nicht mehr Probleme aufwerfen als er zu lösen
vorgibt (Wilhelm von Ockham gibt diese Orientierung). Dann kann ich diesen kommentieren.
Ein zweiter Vorschlag wäre, das was mit dem Wort "Perzeption" gedacht werden
soll, nicht auf bestimmte Arten Gerätschaften und Lebewesen zu reduzieren. Ihr sagt
schließlich nicht, dass selbstfahrende Autos die Welt perzipieren, oder doch? Waldemar
glaubt, dass viele Lebewesen die Welt perzipieren, alle wohl auch nicht, sonst würde die
Sonnenblume die Sonne mit ihrer Ausrichtung auch perzipieren. (Die Lösung der Frage ist
ihm sicher bekannt). Bei welchem Lebewesen kann jeder die Grenze zwischen
"perzipierendem" und "nicht perzipierendem Wesen" zeichnen. Mir genügt
eine Grenzsetzung nicht. Karl würde die Grenze woanders hin zeichnen. Die Grenze ist mir
bekanntlich beliebig setzbar. Auch hier könnte ich überheblich schreiben: Ihr
Perzeptionisten, werdet euch einig mit eurer Theorie, ich könnte sogar sagen mit eurer
Ideologie "Perzeption", denn das Wort Ideologie ist hier im Forum nicht
beanstandet worden, meine "Kritik" zu diesem Wort wurde übergangen.
Wenn eine Gruppe ein Wort einführt, oder eins aus dem umgangssprachlichen oder
"wissenschaftlichen" Sprachkorpus herausnimmt und dann nutzt, dessen ich nicht
bedarf, kann ich allgemein schreiben: Werdet doch erst mal einig mit der Definition zu
diesem Wort. Damit bin ich nicht überheblich, ich entziehe mich nur den Schreibungen, die
keine Beschreibungen sind.
Ich könnte euch auch banale Fragen stellen, wie z.B. "Perzipiert das Auge die Welt
des Lichts?", "Perzipiert das Ohr die Welt der Musik?" Die ungenaue Antwort
nehme ich an, nämlich dass nicht das Ohr sieht und das Auge hört. Wenn ihr aber
zurückdenkt zu Darwin oder spätestens zu Helmholtz, dann wisst ihr, dass Nerven universal
"perzipieren". Also ungenau kann ich das Wort "perzipieren" verwenden,
wenn ich genau hinschaue, nicht. Ihr braucht keine Erlaubnis von mir, denn jeder kann das
seine zu jeder gewählten Sache schreiben, also wohlan, macht weiter so! Auch wenn ihr
schweigt bin ich euch nicht böse! Auch ich kann schweigen.
JH
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