Am 04.05.2022 um 23:25 schrieb Karl Janssen
<janssen.kja(a)online.de>de>:
Das sollte mir hoffentlich auch längst bewusst geworden sein und daher hatte ich, bezogen
auf die Wortkombinationen „Wechsel-Wirkung“, Wechselwirkung natürlich nicht in einen
direkten „Wirkungszusammenhang“ mit dem Begriff von Verschränkung gebracht. Wie sollte das
auch möglich sein, wo ich doch auch anführte, dass man zwar um das Phänomen der
Verschränkung weiß und dieses zudem experimentell nachgewiesen ist, jedoch definitiv noch
keine Erklärung dafür bekannt ist.
Hi Karl,
hältst Du die Gültigkeit der Quantenalgebra nicht für erklärend genug? Im Gegensatz zu
zeitlichen WW ist es bei der Verschränkung die instantane Einbettung im Ganzen, die
womöglich Goethe poetisch besser zu formulieren wusste? „Natur hat weder Kern noch Schale,
alles ist mit einem Male“. Schrödinger führte den Ausdruck „Verschränkung“ ja in der
Artikelserie „Die gegenwärtige Situation in der Quantenmechanik“ ein, die er noch 1935
sogleich als Antwort auf die Arbeit von Einstein gegeben hatte. Hast Du die etwa noch nie
gelesen? Oder meinst Du, dass es für alles alltagstaugliche „Erklärungen“ geben müsse? Bei
mir wäre es gerade umgekehrt, da ich umgangssprachliche Alltagstrauglichkeit hinsichtlich
der unendlichen Naturvielfalt für die Ausnahme halte.
Dabei kommt es doch häufig vor, dass mathematische Ausformulierungen verblüffender
Experimentalergebnisse oder nicht weiter verfolgter Ansätze mehr Folgerungen zulässt als
erahnt werden konnten; denn auch die mathematischen Strukturen sind unendlich vielfältig.
Und statistische Verteilungen enthalten stets mehr als wir von ihnen wissen können. Das
macht ja gerade den Sinn von Wahrscheinlichkeit aus. Denk nur mal an Elitzur and Vaidman:
"The concept of interaction-free measurements."
IT