Am Mo., 24. Okt. 2022 um 05:22 Uhr schrieb Arnold Schiller über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Und mir ist bewusst, das Heidegger auch in Hannah
steckt, aber in ihrer
gamzen Auffassung und ihrem Sein ist sie tausendmal besser als Heidegger.
Am Di., 25. Okt. 2022 um 00:24 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Schon rein gefühlsmäßig war ich Hannah Arendt viel
näher als Heidegger
und wollte nie verstehen, warum sie als junge Studentin in diesen
verliebt sein konnte; bis heute kann oder eher will ich es nicht.
Ich gestehe voll freimut: Der Wortwitz war nicht schlecht.
Heideggers Verstrickungen sind meines Wissens lange bekannt. Da ich
mich mit ihn niemals eingehend befasst habe, ist mir eine über das
feuilletoneske hinausgehende Vertiefung nicht notwendig.
Allerdings verstehe ich durchaus die Relevanz. Anscheinend scheint
Heidegger sogar in der Kyōto-Schule rezipiert worden zu sein (einige
der Vordenker waren seine Schüler) und hatte damit Einfluss auf allen
Kontinenten. Das macht eine Philosophie nicht gut, aber relevant.
Die Phänomenologie nach Husserl ist neben der analytische Philosophie
und dem Marxismus eine der drei großen Entwicklungsströmungen bis
heute.
Am Mi., 26. Okt. 2022 um 23:09 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Auch hier meine Überzeugung, dass Du Dich mit Leibniz‘
diesbezüglichem
Denken nicht beschäftigt hast. Du widersprichst Dir vielmehr
selbst, denn Leibniz‘ bestmögliche Welt bietet per se einen
bestgeeigneten Lebensraum, den Menschen zu einem blühenden gestalten
könnten; es sind die Materialisten und nicht die von Geist geprägten
Menschen, die diese Welt zugrunde richten. Also beklage Dich nicht
bei letzteren, sondern wirke daher auf Deine Dir gleichgesinnten
Materialisten ein, um diese potentiell beste aller Welten
entsprechend zu gestalten.
Hier wird eines von Schoppenhauers Kunstgriffen verwendet! Das Wort
"Materialist" bezeichnet sowohl den, der die Auffassung vertritt, dass
Materie vorrang vor Geist hat, als auch den Menschen, dem materielle
Werte (Haus, Geld usw.) wichtiger als ideelle Dinge sind (Wahrheit,
Liebe, Gerechtigkeit...).
Abgesehen davon: Genau in der Zeit habe ich mir Leibniz Monadologie zu
Gemüte geführt, in einer Online-Übersetzung. Ist ja fast zum Paranoia
kriegen.
Am So., 30. Okt. 2022 um 16:49 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Später bei den Philosophen wurde mir natürlich Putmans
Beweis der Unmöglichkeit eines Gehirns im Tank von 1981 vorgeführt. Der erscheint mir ob
seines bloßen Sprachbezugs bis heute nicht plausibel; denn: Wesentliches ereignet sich
sprachlos. Im Humboldt-Forum nun aber erschien 2005 ein Artikel von Olaf L. Müller mit
dem Titel: „Wirklichkeit ohne Illusionen oder Der Abschied vom Skeptizismus“, der wie
folgt kommentiert wurde:
An der Stelle muss ich einen anderen Namen einwerfen: Bostrom.
Sein Argument ist durchaus plausibel. Nur die Ableitung der These ist
zumeist falsch.