Hierzu wollte ich doch noch eine Antwort finden:
wh: “ich habe nie behauptet, tatsachen der welt letztgültig erklären zu können, sonst
würde ich, vereinfacht gesagt, ins "münchhausen trilemma" hineinlaufen, und das
ich einer welt, die als immer-nur-weiter-werdende selbst schon keine letzterklärungen
zulässt“
Das behauptest Du zwar nicht – Du tust es! Wenngleich auch vorgeblich nicht letztgültig.
Und tatsächlich dürfte Letztgültigkeit nur in wenigen Fällen zu beanspruchen sein.
Kj: "*ICH und WIR stehen im Verhältnis wie „D**as VIELE im EINEN, **d**as EINE im
VIELEN“. **Das ICH als Individuum wird im Kollektiv des WIR zum EINEN **als Vereinigung
individueller Elemente zu einer Ganzheit. Selbstredend ist das eine immaterielle
Verschmelzung also eine geistige Vereinigung des Einzelnen mit dem EINEN als Ganzes, als
das geistige UR-Prinzip.*"
wh: „*das obige ist "platonisches* geschwurbel" - und widerspricht zumal der
einsicht (meiner einsicht), dass das ganze keineswegs mehr als die summe seiner
einzelteile ist, sondern ein völlig eigenständiges neues, anderes“
Geschwurbel allenfalls die von der Mac Tastatur verworfene Darstellung „Das VIELE im
EINEN, das EINE im VIELEN“ sollte da stehen.
wh: „teile {x,y,z} bilden nicht ein ganzes {xyz + emergenz/imergenz-"zulage"},
sondern ein neues, zb a - genauer, und entgegen der anschauung, teile {x, y, z} haben mit
a (wechselwirkend) überhaupt nichts zu tun, nur unser primitives erleben konstruiert uns
zusammenhänge, wo garkeine sind (als "illusionäre verkennungen"), womit das
ganze emergenz-getue (h.haken usw) völlig gegenstandslos ist“
Das VIELE im EINEN. Diese Begrifflichkeit ist in der Philosophie angestammt. Das EINE
steht hier für Einheit und hat wirklich nichts mit Emergenz zu tun. Einheit meint hier:
Aus allem Eines und aus Einem alles; es ist eine gegenseitig interagierende
Verschränktheit (im Sinne der von mir hier vor Zeiten beschriebenen „strange loops“), aus
deren Wechselwirkung sich das EINE (Weltgeist-Logos – Urprinzip) durch Verbindung des
VIELEN und Konträren konstituiert. Das von Dir geschmähte Yin-Yang-Symbol stellt dieses
Prinzip anschaulich dar: Die Gegensätzlichkeiten bedingen einander, sind ineinander
verschränkt und sind dennoch EINES, wie durch den sie umfassenden Kreis verdeutlicht.
wh: „an "geistige ur-prinzipien" kann ich deshalb nicht glauben, weil auch
"geist" (erweitertes ich usw) nur eine summarisch-erlebte lebensfunktion ist,
die mit dem absterben unwiderruflich zuende geht = ich und/oder wir "geisten"
nur, solange ich/wir leben, und nicht darüber hinaus, sodass es da kein "urprinzip
gibt“
Aus Deiner, ausschließlich auf diese Welt gerichtete Sichtweise kannst Du das Ur-Prinzip
schlichtweg nicht erkennen und mit glauben hast Du es ohnehin nicht :))
Nebenbei: Ein Ur-Prinzip wird per definitionem über dem Absterben von Lebewesen (in
welchen kosmischen Lebensräumen auch immer) stehen, im Sinne des von Dir postulierten
„werden und vergehen“.
Bester Gruß! - Karl