Am 28. Januar 2025 16:11:38 MEZ schrieb "waldemar hammel über PhilWeb"
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
hallo claus,
selbstverständlich lässt sich auch "lebendigkeit/lebendigsein" als teilaspekt
eines "objektes der wahrnehmung" in eine summe von
semantiken=eigenschaften=bedeutungen zerlegen und als solche summe angeben, es ist sogar
umgekehrt,
indem "lebendig" nur die sprachlich-begriffliche zusammenfassung derjenigen
eigenschaften ist, die solche objekte-der-wahrnehmung konstituieren = statt immer wieder
zb in einem text die eigenschaften dezidiert mitteilen zu müssen, sagt oder scheibt man
einfacher "lebendig" und gut isses, und jeder der sprache kundige weiß dann,
dass mit "lebendig" die eigenschaften-summe {m bis n} gemeint sind
dasselbe gilt für die anderen von dir mitgeteilten objekte: geschmack bis melodie, es sind
immer {summen von eigenschaften} sprachlich verkürzt = handhabungs-vereinfacht, zu
"begriffen"
Wenn die Farbe oder der Geschmack die Summen sind - was sind denn dann die Summanden?
Auch bei eine Melodie wären es nicht die Töne. Die kann man alle kennen, ohne eine Ahnung
von der Melodie zu haben. Diese Beschreibung oder Zuschreibung ist auch für jemanden
verständlich, der noch nie ein Pferd gesehen hat. Hier liegt das Verstehen nicht in der
Erfahrung. Was bei einer Farbe so leider nicht funktioniert, sonst liesse sich
Farbenblindheit kostengünstig sprachlich therapieren.
Die Frage, was der Erfahrung physisch im kleinsten auf Quantenebene korrespondiert - also
welche Alltagserfahrung welcher Laborerfahrung - ist von der zu unterscheiden, worum es
sich bei der Alltagserfahrung handelt. Zu wissen, was auf Quantenebene geschieht bedeutet
nicht, zu sehen oder zu hören.
"das pferd steht im stall" => [das pferd=
eigenschaftensumme] [steht= eigenschaftensumme] [im= eigenschaftensumme] [stall=
eigenschaftensumme]
"Pferd" ist allerdings ein in einem Wort zusammengefasstes Zuschreibungsbündel,
das eine längere Beschreibung ersetzt.
Claus
und was für "objekte der (äußeren)
wahrnehmung" gilt, das gilt auch für "objekte unseres denkens", zb ein
"dreihorn" = {summe von in diesem fall nicht wahrgenommenen sondern gedachten
eigenschaften},
oder "elektron" = {summe von eigenschaften}, die sprach-begrifflich als
"elektron" zusammengefasst werden,
oder selbst "rot" = eigenschaft(en):{nichtgrün, nichtgelb, nichtblau, nichtpink,
usw}, diese aufzählung spart man sich, indem man sprachökonomisch einfach den begriff
"rot" sagt oder schreibt
soweit und unsere ebene, die mesoskope ebene des alltags, hinter der notwendigkeit, auf
meso-ebene alles in form von eigenschaftensummen zu erleben und auszudrücken, steckt viel
fundamentaleres,
nämlich die wechselwirkungswelt an der basis allen seins, und dass ww`s selbst eben (nur)
semantiken/bedeutungen erzeugen können,
summarisch und grotesk-vereinfacht ausgedrückt: diese welt besteht nur aus
bedeutungen/semantiken, welche ww-erzeugt und im saltatorischen fluss der ww`s vernichtet
und/oder umgewandelt werden,
bedeutung des ganzen? dies ist ein qualitatives weltbild, im gegensatz zum bis-heutigen
en-vogue quantitativen wb.
(weshalb wir dringend eine ausgearbeitete qualitative-info-theorie=
nachrichten-information-signale-th brauchten, deren mit-eingebundener teilaspekt dann die
shannon/weaver`sche rein quantitative i-theorie wäre,
aber: zukunftsmusik ...)
wh.
---------
Am 28.01.2025 um 02:15 schrieb Claus Zimmermann:
Am 27. Januar 2025 17:10:33 MEZ schrieb "waldemar hammel über
PhilWeb"<philweb(a)lists.philo.at>hilo.at>:
hallo karl,
Am 25.01.2025 um 04:25 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Wo sind die Grenzen von KI. Als wir hier vor einiger Zeit darüber diskutierten, war ich
eher skeptisch, bezogen auf die psychologische Komponente dieser Technologie. Wie sollte
eine Maschine Emotionen als solche verarbeiten und vermitteln, oder Elemente nonverbaler
Sprache (Proxemik).
wenn es quakt wie eine ente, aussieht wie eine ente, sich bewegt wie eine ente,
IST es eine ente, so unser ganz natürlicher schluss - und darauf wurde schon von
"vater der kybernetik", norbert wiener, als problem "künstlich geschaffener
sonstnochwasse" hingewiesen. und das ist der punkt bei robotern wie auch bei KI.
Dazu gehört auch, wie du, Waldemar vielleicht gar nicht bestreitest, dass es
lebendig aussehen muss und dass man diesen Begriff des Lebendigen ebenso wenig in andere
auflösen kann wie den einer Farbe, eines Geschmacks oder -komplexer- den einer Melodie.
Dann wäre die Frage, wann die Ente denn lebendig aussieht, nicht anders zu beantworten als
mit: wenn sie lebendig aussieht, also so oder so oder so z.B.
Wobei die Wissenschaft einen anderen Begriff hat, bei dem es vielleicht um Stoffwechsel,
Selbstreproduktion und sowas geht. Den könnte man Punkt für Punkt durchgehen und
subsummieren: lebendig ja/nein. Er verhält sich zum nicht wissenschaftlichen Begriff etwa
wie der des Klangs zu dem der Frequenz und Amplitude der Schallwellen.