Am 29.04.21 um 03:48 schrieb K. Janssen via Philweb
unter anderem
"Soweit ich also diesbezügliche Zusammenhänge kenne, ist Wirkung
effektives Ergebnis einer Ursache (causa efficiens), also die
Veränderung einer (wie auch immer gearteten) Größe durch (mindestens)
eine verursachende Größe, eine Beeinflussung also, die man allgemein als
Aktion bezeichnet. Geschieht diese Wirkung wechselseitig, handeln es
sich um Wechselwirkung damit also um inter-aktion."
Hallo Karl,
so wie ich dich lese, hast du die Anmerkungen von mir (vom 27.4.15:07)
nicht so ganz gelesen, sonst würdest du klar unterscheiden zwischen
Wirkung im Sinne von Kausalität, bei der die Zeit eine Rolle spielt und
Wirkung im Sinne von Kräften. Das ist nicht schlimm, auch ich kann
allgemein nur mit großen Mühen differenzieren.
Im Wikipedia-Artikel steht unten:
"Physik:
fundamentale Wechselwirkung, Grundkräfte der Natur
Effekt eines quantenmechanischen Wechselwirkungsteilchens, siehe
Austauschteilchen
Grundlage des Wechselwirkungsprinzip, siehe Actio und Reactio
Effekte zwischenmolekularer Kräfte"
Mangels eines anderen allgemein zugänglichen Wissensportals zitierte ich
Wikipedia, nur denke ich, dass dies hier sehr gut geschrieben steht.
Hierbei ist die Zeit kein Faktor, egal ob im Mikro- oder Makro-Bereich,
es geht dort um Kräfte. Dass diese Kräfte etwas in der Zeit bewirken
könne, ist richtig. Aber sie selbst haben sozusagen einen gleichzeitigen
Gegenpart, und können ruhen, also auch "nicht wirken". Genauer kann ich
das nicht schreiben.
Obwohl auch bei dem, was auch noch mit dem Wort Wechselwirkung belegt
wird, Gleichzeitigkeiten vorliegen können, sind beide "Begriffe" leicht
denkend zu trennen.
Der dritte "Begriff" (Ursache und Wirkung, Kausalität, und vieles
andere) ist wiederum genau zu denken, nämlich mit dem allgemeinen
Konsens oder per Definition, dass die Zeit eine wichtige Rolle spielt,
und dass im Beispiel das Opfer zu dem Zeitpunkt t2 die Kugel nicht aus
der Flinte gezogen hat. Was das Opfer vorher zu t1 getan hat, ist ein
anderes Glied in der Zeitkette. Bei diesem Denken ist die Wechselwirkung
allein per Definition ausgeschlossen. Gleichzeitigkeit ist trotzdem
nicht ausgeschlossen, und es wird dann nicht voreilig das Wort
Wechselwirkung gebraucht, obwohl es verständlich ist, wenn es für die
gleichzeitige Wirkung verschiedener Medikamente so verwendet wird, die
eventuell miteinander oder gegeneinander wirken. Wahrscheinlich kennst
du die Beispiele des Autounfalls: t10 Ursache Glatteis, gleichzeitig
Kurve, t9 Klemmende Bremsen, unfähiger Fahrer, t8 Trunkenheit des
Fahrers, t7 Ärger des Fahrers über Philweb und Kontrahenten, keine guten
Schulen, schwierige Eltern usw. Eine Wechselwirkung zwischen dem Philweb
oder gar den Eltern und dem Unfall ist sicher kaum für jemanden zu
erkennen, und Wechselwirkung wäre ein Universalargument vor Gericht. Und
es kommt sogar vor! Sicher kann hier noch viel nachgedacht werden. Sogar
die Juristen machen interessante Differenzierungen.
Wenn ich nicht geantwortet hätte, hättest du das Wasser getrübt, und es
wäre für Waldemar noch schwieriger als es schon ist, die 10^-40 als
Wechselwirkungs-Ursache für den Flintenschusses bis zum Opfer zu nehmen,
er hat jedenfalls immer noch nicht geantwortet, ob er meint, dass
zwischen "Täter" und Opfer eine gleichzeitige Wechselwirkung besteht,
und wenn, dann welche, die fundamentale, die zwischen Medikamenten oder
eine andere noch unbekannte. Oder ob das in Richtung des
"Geheimnisvollen" geht, oder in Richtung der platonischen Ideen, die es
anscheinend immer gab. Ich bin immer offen Ohr. Im Sinne des "dritten
Begriffs" gibt es immer Ursachen für das, was jeder sagt, auch wenn es
nicht immer interessant ist, diese auch zu finden. Wenn es jedoch um den
Unfall einer Prinzessin geht, oder um die Phantasien eines Menschen, der
sonst viel geleistet hat, dann spielt das keine Rolle, es übt einen
hohen Reiz aus, analog zum Reiz, der zum Schuss führte.
Danke für das Lesen!
Gruß
Joseph