Am 10.04.2023 um 21:18 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 03.04.23 um 17:57 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
Am 01.04.2023 um 17:39 schrieb Rat Frag
<rat96frag(a)gmail.com>om>:
> Diesen Text überliefend, gestatte ich mir dann einige Bemerkungen zu treffen:
> 1. Es scheint so zu sein, dass eine mystische Weltanschauung sich mit
> der Mathematik gut verträgt.
Vertragen tut sich Papier mit Papier, wenn auch nicht immer. Es wäre interessant, wenn du
oder jemand anders die Prozentzahlen hinschreiben würden:
... % der Mathematiker haben eine mystische Weltanschauung
... % der Mystiker sind Mathematiker
je in verschiedenen Gruppen (Ländern, Institutionen usw.). Wie ist es mit den Ideologien?
Ist eine mystische Weltanschauung eine Ideologie?
usw., alles Fragen, die sich stellen können.
eine „mystische Weltanschauung“ kann ich weder
bei Brouwer ....noch bei Fromm .... erkennen.
Wie wäre es, zu den Prozentzahlen noch die Namen der Personen hin zu schreiben?
Hi JH,
ich hatte mich auf den Text bezogen und auf die mir bekannten Werke der beiden darin
behandelten Autoren.
Dass unser
Hirn ständig Prognosen erstellt und mit dem Gedächtnis abgleicht,
Verstehe ich nicht so recht, wie geht das?
Ich erlebe es und interpretiere mich so und der Biologe Riedl umschrieb es als
Erwartungs/Erfahrungskreislauf. Wie das Hirn es speziell bewerkstelligt, ist nur grob
physiologisch und mathematisch nachvollziehbar. Viele Untersuchungen dazu haben bspw. die
Synergetiker vorgenommen, etwa in den "Principles of Brain Functioning. A Synergetic
Approach to Brain Activity, Behavior and Cognition“ von Hermann Haken. Ob auch die
Quantentheorie eine Rolle beim Verständnis der Gehirns spielen könnte, haben bspw.
Ivancevics in ihrer Monographie "Quantum Neural Computation“ untersucht.
Nach Fromm
sind die dann zu haben und nicht mehr dem Sein verhaftet; denn „Haben bezieht sich auf
Dinge, und Dinge sind konkret und beschreibbar. Sein bezieht sich auf Erlebnisse, und
diese sind im Prinzip nicht zu beschreiben.“
Hinzuzufügen ist, dass die Dinge erst aus der
Verdinglichung des Geschehens hervorgehen und ebenso Erlebnisse erst dem Bewusstseinsstrom
erwachsen.
Was sind diese Dinge? Wenn Dinge erst aus der Verdinglichung hervorgehen, dann Sachen aus
der Versachlichung usw? Ist da kein Zirkel?
„Zirkel" stören nur logisch, nicht faktisch. Dort gibt es „kreiskausale"
Rückkopplungen und Selbststabilitäten, die mathematisch selbskonsistent formulierter sind.
Darüber hatten wir doch wiederholt geschrieben, zuletzt in Verbindung mit impliziten und
rekursiven Definitionen, zuvor mit der Strukturbildung aus Fluktuationen. Auch das Leben
entsteht aus sich selbst heraus, ebenso ist es mit den Dingen und Sachen. Ich verstehe
nicht, wie Du penetrant ignorieren kannst, dass die Umgangssprache lediglich aus dem
Umgang der Menschen miteinander hervorgegangen ist und nichts über diesen winzigen Bereich
hinaus zu erfassen vermag. Die von der Teichen- bis in die Soziodynamik reichende
Doppelstruktur der „Kreiskausalität“ zwischen Ordnungs- und Kontrollparametern ist nur
mathematisch analysierbar und reicht sogar bis ins Universum hinein. Warum müssen wir das
hier seit 25 Jahren immer und immer und immer … wiederholen?
In der
Außenwelt geht es um Ereignisse im Geschehen, in der Innenwelt um Erlebnisse im Erleben.
Werden Ereignisse nicht erlebt? Gehört das innere Erleben nicht zum Geschehen? Wie läuft
ein Erlebnis im Erleben ab? Wie kann der Satz vorhin verstanden werden?
Erlebnisse können auch erlebte Ereignisse sein. Das Geschehen ist uns äußerlich, das
Erleben innerlich. Ich unterscheide meine Innen- von der Außenwelt. Wie Erlebnisse im
Erleben ablaufen ist nur jedem selbst gegeben, natürlich mit aller Vagheit der Worte
dafür. Vielfältig Umschreiben lässt es sich in Romanen. Objektivierend gehen die
Synergetiker vor, aber nicht umgangssprachlich, denn sehr viel aufschlussreicher sind
Mathematik und Physiologie, Sinne und Technik.
IT