das was Claus Zimmermann hier schrieb, kann ich auch so nachvollziehen.
Am 30.09.20 um 18:22 schrieb Claus Zimmermann:
Das Innere wären die Ängste bzw. die Bilder, die sich
dazu einstellen oder von außen hervorgerufen werden. Wenn man anderen mitteilen möchte,
wie einem zumute ist, braucht man ein Zeichen dafür. Wir sehen ein Kind, das vor Angst
zittert und sagen ihm: Du hast Angst. Das nennt man Angst.
Dann kann man im Prinzip wissen, ob ein anderer Angst hat. Es sei denn, daß er ein sehr
guter Schauspieler ist.
Du scheinst sagen zu wollen, daß man es aber nicht fühlen kann. ("Was aber innen
ist, ist von vornherein unbekannt.") Verallgemeinert: das und das ist nicht möglich.
Das ist nur verständlich, wenn man weiss, was nicht möglich sein soll. Das erfährt man
durch ein Situationsbeschreibung. Sobald man die hat, ist es nicht mehr prinzipiell
unmöglich, sondern nur noch nie eingetreten.
Das alles hat aber doch gar nichts damit zu tun, daß der Satz "es gibt irgendwas
(nicht)" ohne weitere Erklärungen nicht verständlich wäre. Und nur das hatte ich doch
gesagt.
Claus
Sicher kann ich/man einiges genauer schreiben, oder im anderen Fall
ungenauer. Das was innen ist, als Ängste anzusehen, ist grenzwertig,
ungenau gesagt, aber ok. Dass innen andere kräftige Nervenströme
vorliegen, vermuten wir mal. Aber das Wort "Ängste" kann beim
Betrachter, oder auch beim "Angsthabenden" entstehen. Auch ich würde
dann sagen: "Er hat Angst jetzt." Ob ich dann auch ängstlich werde ist
eine andere Sache, das kann ja auch vorkommen. Wenn ein Pferd wegläuft,
laufen alle anderen auch weg, also könnte auch bei den sekundär
weglaufenden dasselbe sein wie beim ersten. Und was das erste in
Bewegung setzte, kann so ähnlich die weiteren in Bewegung setzen.
Waldemar weiß darüber besser Bescheid als ich. Hiermit ist gezeigt, dass
der Satz "Was aber innen ist, ist von vornherein unbekannt." nicht
radikal zu denken. Der Satz deutet nur an: Wenn ich zu jemandem komme,
der einen Satz sagt, weiß ich noch nicht, warum, wieso dieser Satz von
ihm verursacht wurde. Danach kann beim Betrachter die Frage entstehen:
"Was ist bei dem nur los?" .. ".. innen...". Und darauf hat der
Betrachter von vornherein keine Antwort.
Noch eine Bemerkung, genauer als geschrieben: Bilder gibt es innen von
vornherein auch nicht, nur das, was Bilder innen bewirkten. Und
umgekehrt, wenn Bilder gezeichnet werden, sind sie nicht unbedingt schon
innen. Eine Ausnahme besonderer Art kann bei jemandem mit einem
fotografischen Gedächtnis vorliegen, mit einer Beschränkung: Auch bei
ihm ist es unwahrscheinlich, dass da ein zweidimensionales Bild
vorliegt, es ist zwar eine eineindeutige Sache in ihm, aber sie ist kaum
als Bild in ihm ausgebreitet. Zugänglich ja, aber nicht zweidimensional.
Jeder erlebte Bildpunkt kann aus der Erinnerung innen vermutlich
bewirken, dass der zweite erlebte Bildpunkt, der neben dem ersten erlebt
wurde, das Zeichnen von diesem außen bewirken kann.
Wegen alledem komme ich mit dem Wort "Vorstellung" nicht klar, zumindest
brauche ich es nicht. Es transportiert implizit den Raum. Auch wenn ich
kein Zwei-Substanzen-Cartesianer bin, nehme ich den Raum als Betrachter
einer Person nicht denkend mit in sie hinein, wenn ich sie betrachte.
Sogar Sigmund Freud hatte hiermit Probleme.
Mit dem Wort "möglich" wird die Sache kompliziert. Muss dieses Wort
gebraucht werden? Muss das sein? Muss man sich mit so einem Satz
überhaupt beschäftigen wie: "Das ist nur verständlich, wenn man weiss,
was nicht möglich sein soll." Aber richtig: "Sobald man die
(Situationsbeschreibung) hat, ist es nicht mehr prinzipiell unmöglich,
sondern nur noch nie eingetreten."
Gegen die zwei anderen Sätze, die hier noch einmal folgen, wende ich
nichts ein:
"Das alles hat aber doch gar nichts damit zu tun, daß der Satz "es gibt
irgendwas (nicht)" ohne weitere Erklärungen nicht verständlich wäre. Und
nur das hatte ich doch gesagt."
Gruß
Joseph Hipp