Am 26.02.2025 um 17:48 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb:
(Josef, ich versuche, das Satz für Satz zu verstehen, in der Hoffnung,
vielleicht doch dahinter zu kommen, was du meinst.)
Am 26.02.25 um 16:54 schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb:
Solange man berichtet, was bisher geschah, redet
man von Erfahrungen.
(1) Ja, wenn man wie üblich denkt.
Mit der Zukunft hat man ja keine Erfahrungen (ich jedenfalls nicht).
(2) Nein, wenn man anders denkt. Die von mir
bevorzugte Methode ist
diejenige des Betrachters und der betrachteten Person, am einfachsten
eines allwissenden Betrachters. Für ihn wirkt das Geschehen auf die
Person, für ihn ist Kausalität bei der Person vorhanden, bei sich
selbst hält er dieses Denken fern, er abstrahiert von der Kausalität
bei sich selbst, er denkt also wie vorhin im Satz mit dem "ja" bei
sich selbst, aber "nein" bei der Person. Der Betrachter weiß nicht,
was das Innere der Person ist, er weiß nur, dass darin etwas ist, und
dass die Person nach dem Erlebnis nicht mehr so ist wie vorher. Sie
könnte beim nächsten gleichen Erleben anders reagieren als vorher, es
gibt viele Möglichkeiten, die der Betrachter feststellen kann,
trotzdem weiß er nicht, was in der Person anders wurde, er braucht es
auch nicht zu wissen.
Ist es so schwer, dies zu denken, nachzuvollziehen? Ich habe diese
Vorgehensweise wiederholt beschrieben.
Hier geht es um Handlungen und Motive, nicht um Naturzusammenhänge. Das
ist ein ganz anderes Thema. Die handelnde Person kennt natürlich die
Umstände, die für ihre Handlungen von Bedeutung sind. Das gleiche gilt
für einen aufmerksamen Beobachter, dem keine Einzelheit entgeht. Auch er
kennt seine Motive.
Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst, obwohl ich mehr Zeit
investiert habe als du in deine Blitzantwort.
Nichts für ungut
Claus
Sobald man
darüber hinausgeht, macht man Annahmen, z.B. solche der
Kausalität.
ja, entsteht im Fall von (1) das Problem des unmöglichen
"Sich-selbst", im Fall von (2) ist es per Vaihingerfiktion verlagert.
im Fall von (2) lässt nur der Betrachter seinem Denken freien Lauf,
und stellt fest, was in der Person geschehen ist. Und wenn dort etwas
anders wurde, oder eine beschreibbare Sache, die entstand oder der
Änderung entspricht. Der Betrachter sagt sich korrekt, dass die Person
anders tut als vorher, nach Anwendung kontrafaktischen Implikation
geht die Kausalität im Denken der Person hervor: "Wenn die Person
diese Sache nicht erlebt hätte, hätte sie so nicht gehandelt, wie sie
handelte." Ist das so schwer zu denken, nachzuvollziehen. Das müsste
auch aus meinem Dialog hervorgehen, ich zitiere die Stelle noch
einmal:
https://weltordnung.de/Kausal-Dialog.html Genügt dir die
kontrafaktische Implikation als Nachweiskriterium für Kausalität
nicht? Warum nicht?
Hume fiel auf, dass sich aus Begriffen keine
physischen Wirkungen
ableiten liessen.
Das ist der umgekehrte Fall zu (1) oder (2). Wenn geschrieben wird:
"Feuer", laufen dann nicht alle so schnell sie können? Ist das keine
physische Wirkung? Oder wenn geschrieben wird "Ausverkauf", laufen
dann nicht viele hin? Der Streit, ob das Begriffe oder Wörter sind,
braucht nicht einmal begonnen zu werden.
Was Hume und Kant schrieben, war bezogen auf (1). Sicher kann noch
weiter gedacht werden, nur enthalte ich mich des Fortsetzens nach der
Art und Weise (1).
JH
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