Hi Federico,
über Information werden Philosophen im Gegensatz zu den MINT’lern wohl nie Einigkeit
erzielen, zu vielfältig und vage sind ihre Bedeutungen. Aber als Schweizer wirst Du Dich
an das Dissertationsprojekt über den Maxwell’schen Demon erinnern, an das Max Frisch
Walter Faber arbeiten lässt. Es bleibt unvollendet und auch Du bist womöglich weiterhin
auf der Suche, wie 2007 in „Information - Search for a unified definition & theory“?
Dort kamt ihr zu dem Schluss: "Our search and analysis reveal that information
resident in universe is constant. It is there in the data set. It is obtained by the
application of intelligence application of processor/human beings, and it is applied
negatively, positively or inertly by human behavior. Information is relative in terms of
processor's intelligence (level of processing) and level of applications. It is
relatively and hardly is measurable by some absolute
measurement like that of Shannon. There remains lots of research for investigation inthis
area. But information may be generated or lost by action of incidents. An accident occurs.
This action creates some information. A species die permanently in universe. This creates
loss of some information.“
Als Physiker favorisiere ich die Energie als Grundgröße, aus der Materie und Information
hervorgehen können. Aber wie genau läuft das ab, z.B. bei der Umwandlung von
energiereichen Gammaquanten in Elektron/Positron-Paaren. Die Frage hatte ich ja bereits
mehrfach an die Liste gerichtet. Chemische Reaktionen können bereits in Zeitlupe verfolgt
werden, bei Energieumwandlungen klappt das leider (noch) nicht.
Du hast Dich ja auch mit Tom Stonier beschäftigt (von dem ich noch nie etwas gehört oder
es wieder vergessen hatte). Der war zwar Biologe, aber vielleicht hat er etwas über den
Entropiebezug hinausgehendes zum Informationsgehalt plausibel gemacht?
Mit Gruß aus Hamburg in die schöne Schweiz,
Ingo
Am 16.12.2020 um 16:34 schrieb federico.flueckiger---
via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mindestens einen der 70 ‘Mitlesenden’ gibt es noch. Vor ca. 20 Jahren bin ich Eurem
Kreise beigetreten ohne je einen Beitrag geleistet zu haben. Aber ich folge gerne Euren
‘Streitereien’ und Argumentationen ohne alles zu begreifen. Aber ich kann bei deren
Lektüre immer viel lernen.
Auf Eure Mailing-Liste bin ich seinerzeit aufmerksam geworden, weil Waldemar darin meine
Dissertation aufs Übelste zerriss. Obschon ich auch heute die damalige Kritik nicht
vollständig gutheisse kann ich feststellen, dass die von Waldemar (nicht nur hier unten)
geäusserten Überzeugungen sehr gut mit meinen einhergehen. Um mich aber an der
philosophischen Diskussion von Euch aktiv zu beteiligen, fehlt mir als Ingenieur die
notwendige philosophische Bildungstiefe.
Grazie di tutto, cari saluti e buon divertimento - Federico