Am 09.02.2025 um 21:28 schrieb Joseph Hipp über
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Zu Kausalität und Vernunft: Das ist ein weites Thema. Die Trennung von Kausalität wie
Kant sie machte war nicht korrekt, indem er in den Personen zwar eine Kausalität vorhanden
dachte, sie aber unter anderem mit "dem Willen" und "der Freiheit" in
Verbindung brachte.
Hi JH,
zunächst geht jeder von sich und seinem Denken aus. Den meisten fällt dabei auf, dass
Worte und Zahlen primär nicht von ihm selbst stammen, sondern bloß seit der Kindheit
nachahmend im Alltag übernommen wurden, um überleben zu können. Ausgehend von
Alltagsregelmäßigkeiten gelangte ich zum Bedenken von Ursache-Wirkungs- und
Mittel-Zweck-Beziehungen in die Theorie der technischen und politischen Vernunft, wie sie
Lorenzen in seinem gleichnamigen Buch präsentierte. In Seminaren zum methodischen
Konstruktivismus konnte ich wiederholt erfahren, dass Lorenzens Wort- und
Formelverwendungen ggf. nach einigen Erläuterungen weitgehend verstanden wurden, auch von
analytischen, dialektischen, kritisch-rationalen oder metaphysischen und
phänomenologischen Kritikern. Umgekehrt traf das nur bei Analytikern und Kritischen
Rationalisten zu.
Du gehst von Dir und Deinem Denken aus, indem Du Dir wichtig erscheinende Worte Deinem
Gebrauch anverwandelst und andere im Vagen lässt oder gänzlich vernachlässigst. Diese
Deine Wortselektion betrachte ich als Dein Vorurteil während Du sie wohl als Grundannahme
bezeichnetest. Kausalität ist eines Deiner auserwählten Worte, die Du aber nicht im Sinne
Kants verstehst. Wie weit reicht Dein Gebrauch von Kausalität über Alltagsregelmäßigkeiten
hinaus?
IT