Hi JH,
ich vergaß, dass es Dir nur um Wörter geht. Bei Robert Havemann ist in „Dialektik ohne
Dogma“ weiter zu lesen: "Das Diskontinuierliche in Verbindung mit dem Kontinuum des
Möglichen ergibt das Zufällige. Da Zufälligkeit aus der Dialektik von Diskontinuitat und
Kontinuität hervorgeht, ist eine im Grunde schon uralte Erfahrung des Menschen. Ich
glaube, wir Menschen handeln gegenüber der Natur und der Welt, in der wir leben, ähnlich
wie ein Glücksspieler.“
Die NR kommentiert das einschlägige Buch „Das Spiel - Naturgesetze steuern den Zufall“ von
Manfred Eigen und Ruthild Winkler abschließend mit den Worten: "Letztlich dürfen wir
auch die Wissenschaft wie die Kunst und die Musik als ein großes Spiel auffassen, an dem
Unzählige mitwirken. Viele Mitspieler bleiben namenlos, andere erweisen sich als
Großmeister des Spiels. Sie sind es, die wie Manfred Eigen das Spiel in eine neue Richtung
vorantreiben und andere motivieren, es weiterzuführen."
https://www.naturwissenschaftliche-rundschau.de/archiv/nr-03-2019-849/evolu…
<https://www.naturwissenschaftliche-rundschau.de/archiv/nr-03-2019-849/evolution-das-spiel-der-moeglichkeiten/>
Wie wir es gerade einmal wieder in der Pandemie vorgeführt bekommen, sind wir Menschen
bloß Spielbälle der Natur. Dabei macht die Natur die Regeln, wir können ihnen nur folgen,
indem wir uns ihnen anpassen. Spieltheoretisch lassen sich nicht nur die Natur, sondern
auch Kulturen und Sprachen verstehen. Aber Ideologiekritik ist Deine Sache nicht und so
hat mir auch der Text „Die vielen Gesichter der Dummheit" nicht gefallen, zumal sein
Fazit bloß banal ist: „In der Konsequenz heisst das, dass alles immer auch schiefgehen
kann. Es gilt, Institutionen zu bauen und eine gesellschaftliche Kultur zu pflegen, die
das nie vollständig versicherte Dummheitsrisiko nicht zum russischen Roulette werden
lassen.“
Die Menschen spielen doch mehrheitlich bereits seit Jahrtausenden russisches Roulette und
merken es zumeist nicht einmal. Ich mag gar nicht daran denken, was für einen gigantischen
„Nachholbedarf" es nach der Pandemie geben wird, der die zaghaften Wiederbelebungen
einstiger Biotope brutal wieder eineben wird. Aufschlussreich dazu ist der Film: „Das
Jahr, das unsere Erde veränderte“.
https://easyreader.org/article/page/bild/unterhaltung/kino/kino/das-jahr-da…
<https://easyreader.org/article/page/bild/unterhaltung/kino/kino/das-jahr-das-unsere-erde-veraenderte-apple-tv-76062186.bild.html>
"Globale Reiseverbote und Ausgangssperren ergaben in den letzten zwölf Monaten
drastisch sinkende Smog-Levels und weniger Verkehrslärm. Das Ergebnis war schon nach
wenigen Wochen sichtbar. Nicht nur in der Luft und den Gewässern, sondern auch in der
Tierwelt. Vom Aussterben bedrohte Wale, Geparde, Schildkröten usw. haben plötzlich wieder
eine Chance, weil die Menschheit sich im Lockdown befindet. Ein Effekt, der jedem von uns
bezüglich unseres Verhaltens gegenüber unserem Planeten zu denken geben sollte."
IT
Am 24.04.2021 um 22:16 schrieb Joseph Hipp via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Am 24.04.21 um 10:03 schrieb Ingo Tessmann einige gute Sätze, die ich hier kommentiert
habe:
https://weltordnung.de/Kausalitaet-Vorher-Nachher-Dazwischen.html
Hallo Ingo,
vielen Dank. Wenn ich etwas dort löschen soll oder hinzu schreiben darf, schreib es mir
bitte, ich passe den Text dann an. Momentan bist du nicht erwähnt, ich will nichts falsch
machen.
Gruß an alle
Joseph
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