Am 18.01.2025 um 11:37 schrieb Dr. Dr. Thomas Fröhlich über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
„Aber welche andere Institution kann ins Universum erweitert als ewig im Vergehenden
erscheinen?“ ist die Antwort sehr einfach: Wann immer Identität entsteht, beruht sie auf
der gleichen zeitweilige zentrierenden „Beugung“ der Zeit durch Abweichen vom allgemeinen
Zeitstrom. Diese Grundstruktur ermöglicht auch Dein Existieren als etwas Gesondertes, und
- als zusätzliche Abweichung in der Abweichung – Deinen Dialog mit Dir selbst, in dem Du
Dich als Ich erkennst und Dich auch als bewusstes Ich lebst.
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Moin Thomas,
ich setze Deinen Tec-Talk zur Mathematik im Thread zwischen Kosmos und Quanten fort. Nach
dem Ewigen im Vergehenden gefragt antwortest Du mit der Identität des jeweiligen Selbst.
Das ist uns ersichtlich nur selbst zugänglich. In der Invariantentheorie geht es aber
heraus aus der Innensicht, zunächst umgangssprachlich und dann mathematisch weit hinaus in
die Außensicht. Nach Habermas stiftet ja die Kommunikationstheorie den Zusammenhang
zwischen Person, Gesellschaft und Kultur, der mit Einstein mathematisch via
Invariantentheorie ins Universum erweitert werden kann. Im Menschen Einstein kamen
personale, gesellschaftliche, kulturelle und kosmische Invarianz gleichsam zur Deckung.
Dein Verständnis von Identität als personale Invariante verstanden, scheint mir vereinbar
damit.
Du schreibst am Ende Deiner Mail, dass vom Jeweiligen im Sinn von "ich, hier, jetzt“
— Ausgeliefertsein abgesehen würde und die disembodied spirits der Neurowissenschaften
blieben. Entkörpert sind die neurophysiolgischen Hirnstrukturen aber ebenso wenig wie die
mathematischen Strukturen in der Kosmologie. Sie sind lediglich entleibt, weil nicht mehr
unmittelbar erlebbar. Still für sich allein sein in einer lauen Sommernacht unter dem
Sternenhimmel brächte wieder Leiblichkeit ins Spiel, die aber nur jedem selbst zugänglich
bliebe. Wie willst Du darüber etwas mitteilen oder erfahren können?
IT