Josef, du findest das mit der Eigenschaftssumme nicht selbstverständlich. Dann ergänze ich
noch kurz: wenn man "Schimmel" sagt, sagt man doch "weiss" und
"Pferd". Die eine Eigenschaft kann auf Nachfrage weiter aufgelöst, die andere
nur durch ein Farbmuster erklärt werden werden. Das kann nur kommentarlos präsentiert
werden, in der Hoffnung, daß es verstanden wird. Eine Beschreibung oder ähnliches hilft
nicht weiter. Es ist ein Appell an ein Verständnis, das entweder vorhanden ist oder nicht.
Und hier hat es m.E. eine gewisse Berechtigung, etwa von "angeborenen Ideen" zu
reden, weil eine Erklärung eben nicht möglich ist.
Was z.B. ein Regenschirm ist, kann man dagegen leicht erklären. Dazu muss man nicht mit
einer Idee des Regenschirms auf die Welt kommen. Hier könnte man sagen, daß die Erklärung
darin besteht, eine Summe von Eigenschaften aufzuzählen, die eben einen Regenschirm
ausmachen.
Bei den nicht erklärbaren Mustern kann es sich durchaus auch um Kantische
"Mannigfaltigkeiten" handeln, z.b. um eine Melodie. Jemand kann alle Töne, die
sie enthält, in der richtigen Reihenfolge auf die richtige Weise gespielt hören, nichts
entgeht ihm - ausser der Melodie. Dann ist es nicht möglich, ihm zu erklären, worum es
sich handelt.
Claus