Ja Waldemar, mit dieser Einlassung zeigst Du wieder einmal Deine Weltverdrossenheit, Deine
Misanthropie, Dein fehlendes Gefühl für menschliche Gemeinschaft und damit eben fehlende
Menschlichkeit. Dennoch trifft Letzteres eigentlich nicht zu, da sie m.E. nur durch
massive Enttäuschungen ausgelöst wurde, die Du im Laufe Deines bisherigen Lebens erfahren
und definitiv psychologisch nicht verarbeiten konntest. Dazu gehört das Vermögen,
verzeihen und vergessen zu können.
Ebensowenig wie wir noch über Gott und Religion diskutieren sollten, hat es auch keinen
Sinn, mit Dir über Kulturhandlungen und somit auch nicht über das Bedürfnis der Menschen
nach Rhythmik - wie diese sich in der Musik und im Tanz ausdrücken - zu sprechen. Diese
finden seit Menschengedenken in allen Kulturen auf ihre länderspezifische Art statt und
haben sich natürlich an die heutige Zeit angepasst. Waren es früher Trommeln, mit denen
nicht nur lebenswichtige Informationen übertragen wurden, sondern eben auch bestimmte
Rhythmen als frühe Form „musikalischer“ Darbietung.
Das ist eine Seite menschlicher Kulturausübung, die andere zeigt sich leider auf nicht
sehr anmutige Weise in der Art, wie Du verallgemeinernd Kritik an Musik übst: Nämlich
tatsächlich in Auswüchsen durch unsinnige Beschallungen ganzer Ortsbereiche etwa bei
Open-Air Veranstaltungen, wo es nicht mehr um Musik, sondern nur noch um stumpfsinniges
Techno-Gehämmere geht, in der Tat also um „aktustische Umweltverschmutzung“.
Wenn ich mir die Tätowierungen vieler der dort Teilnehmenden ansehe, denke ich an
Kriegsbemalung indigener Völker, die sich vor kriegerischen Handlungen in Trance-Tänzen
Mut und Kraft „antanzten“, damals - wie heute wieder - im Drogenrausch vernebelt. Doch
dieser Hang des Menschen zur Berauschung ist uralt, will man Anthropologen folgen, die
derartige Kulthandlungen bereits dem Zeitalter des Paläolithikum zuschreiben. Und da
trifft es sich doch gut mit Deiner „Tiermensch-Erzählung“, da Höhlenzeichnungen aus dieser
Zeit derartige Mischgestalten zeigen. Somit ist kein Grund zur Aufregung gegeben,
Waldemar. Das von Dir geächtete Verhalten entspricht also exakt Deiner These: „Wir sind
auch nur Tiere“.
KJ
Am 29.07.2024 um 08:35 schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 29.07.2024 um 02:27 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Musik und Gesang sind ein unverzichtbares Element
weltumspannend zwischenmenschlicher Kommunikation und wo diese im wahrsten und tiefen Sinn
betrieben werden, ist für Gewalt kein Platz.
lach lach ...
wilhelm busch: "musik (und gesang) werden oft als lärm empfunden, weil stets sie mit
geräusch verbunden", und mal ehrlich, was ist menschliches geplärre und krachmachen
schon gegen die samtschwarze vielsagende stille des kosmos?
und das argument selbst ist irrig:
- alle militärs weltweit üben sich in musik und gesang (marschmusiken, soldatenlieder,
usw)
- alle staaten und lenker derselben musizieren x-fach ihre nationalen hymnen und
abgesänge, jetzt zb wieder bei olympia bis zum erbrechen
- die schottischen regimenter zogen einst in die schlachten mit blasenden
dudel"beuteln" voran
- und wie war das mit der trompeten/posaunen-musik vor den jerichos aller orten?
- was ist mit jagdmusik, jagdhörnern-blasen, usw?
und hammel-spruch: "musiken und singerei sind beides ein leider lärmbelästigender
auswuchs der ansonsten, in stille betrieben, höchst nützlichen mathematik"
(es gibt kaum etwas, das mir persönlich so auf den senkel geht, wie singerei und musik =
unsinnige beschallungen = akustische umweltverschmutzung)
wh.
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