Am 14.12.21 um 18:07 schrieb Karl Janssen via Philweb einige Sätze, die
ich überwiegend übergehe und anderen zum Besprechen überlasse, ich picke
mir nur einen heraus:
So beispielsweise die Frage bezüglich der
Sinnhaftigkeit dieser Lebenswelt. Wenn deren Sinnfreiheit postuliert wird, impliziert das
die Auffassung bzw. das Argument von Beliebigkeit: Leben und Welt könnten sinnvoll aber
ebenso sinnlos sein.
Korrekt. Wenn die Person für eine Sache mit Farbe (z.B. blau) vor sich
hat, kann sie aus dem Augen"betrieb" heraus sagen: "Diese Sache ist
blau, sie könnte aber ebenso nicht blau sein." Und vermutlich so mit
allen empfindbaren Eigenschaften, zu denen Wörter vorliegen. Übersetzt
wäre der geschriebene Satz:
"So beispielsweise die Frage bezüglich der Blauhaftigkeit der Sachen.
Wenn die Blaufreiheit postuliert wird, impliziert das die Auffassung
bzw. das Argument von Beliebigkeit: Alle Sachen könnten blau aber ebenso
nicht-blau sein."
Mir ist bewusst, dass dieses Beispiel von nicht-nominalistischen Bezügen
absieht. Ich bitte nachträglich um die Erlaubnis eines ceteris paribus.
Ich überlege, ob ich ein Ersetzungverfahren hier korrekt angewandt habe.
Ich bin nicht sicher, ob es logische oder sonstige Fehler im ersten oder
zweiten Satz gibt, oder in beiden. Wie dem auch sei, kann der Betrachter
zumindest in einigen Fällen sehen, wenn die Person unsicher ist, und ein
"Dazwischen" sagt, also nicht sicher ob blau, oder nicht-blau, sinnvoll
oder sinnlos.
Bestenfalls könnte man daraus ableiten, dass
Sinnhaftigkeit gelegentlich gegeben ist.
Ja.
Dieser Argumentation würde sich etwa (der von mir
kürzlich erwähnte) Kierkegaard vehement widersetzen: Entweder - Oder.
Wie kam er
dazu?
Entweder hat Lebenswelt Sinn und damit Zweck oder eben
nicht.
Hier ist ein neues Wort dazu gekommen, ich habe Schwierigkeiten. Wenn
eine Sinnbehauptung Antwort auf ein Warum gibt, dann Zweck Antwort auf
eine Frage nach dem Wozu, so scheinen die Wörter üblicherweise verwendet
zu werden, wenn sie gegenüber gestellt werden oder nebeneinander
vorkommen. Wenn sie gleichbedeutend benutzt werden ist der Satz
nichtssagend. Beispiel: "Entweder hat Lebenswelt Sinn und damit Sinn
oder eben nicht."
Hierzu entsteht ein Fortsetzen des Sätze-Sagens:
"Hier ist eine Sache X.
Die Antwort auf das Warum dieser Sache haben wir.
Also ist die Frage nach dem Wozu der Sache auch beantwortet."
Hä!
Die Sache ist blau weil jemand sie so gemalt hat, und deswegen ist ihr
Zweck gegeben (man kann die Farbe ja wieder herunternehmen.).
Hä!
Die Sache hier ist sinnvoll, weil jemand ihr einen Sinn gegeben hat, und
in der Zukunft besteht dieser Sinn weiter, er wird nur Zweck genannt.
Hä!
Entweder Karl erklärt mir seine Sätze anders, oder schreibt, dass ich
schlecht gelesen habe, oder dass ich Haarspalterei getrieben habe. Ok,
dann kann das was hier oben steht, weggemacht werden, wie die Farbe von
der Sache, und Karl kann seine Sätze stehen lassen oder gar wiederholen.
J.