Am 18.09.2019 um 02:02 schrieb Karl Janssen via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Danke für den Link! Bin dabei es zu lesen.
Hi Karl,
der mathematische Physiker A. Garrett Lisi gehört (wie Heim seinerzeit) zu den
Außenseitern ohne eigene Ressourcen im Wissenschaftsbetrieb. Chemiker mit eigenen
Ressourcen im Wissenschaftsbetrieb haben sich wiederholt als Außenseiter in der Physik
betätigt. So trat Svante Arrhenius 1902 mit seinem „Lehrbuch der kosmischen Physik“
hervor. Und Peter Strazewski veröffentlichte 2010 im Journal of Systems Chemistry einen
Artikel zur „Equivalence of temperature and time, and the first spontaneous symmetry
breaking“.
Im Abstract ist zu lesen: "The mathematical form of the energy-entropy relationship
is that of the relationship between the difference and the ratio of any two ‘entities’ x
and y creating a geometrical 3D projection x = y · z, i.e., a surface of the shape of a
hyperbolic paraboloid being a particular form of a quadric. The significance of this
relationship is discussed here in a realm beyond thermodynamics. Somewhat intuitively, yet
still in strict mathematical analogy to the relation between its most fundamental state
variables, I propose for any isolated universe the cosmological state variables, absolute
temperature and absolute time, to be equivalent much in the same way as energy and entropy
are equivalent for an isolated ensemble of similar objects. According to this principle,
the cosmological constant is inversely proportional to the squared product of absolute
time and absolute temperature. The spontaneous symmetry breaking into a time component and
a temperature component of the universe takes place when the first de facto irreversible
movement occurs owing to a growing accessed total volume.“
https://jsystchem.springeropen.com/articles/10.1186/1759-2208-1-11
Mich erinnert das an die Gibbs-Falk-Dynamik GFD, deren didaktische Umsetzung im Karlsruher
Physikkurs KPK die Kritik der DPG hervorgerufen hatte. Auch korrekte Abweichungen vom
Mainstream werden zunächst meistens abgelehnt. Unterdessen ist die GFD über die Didaktik
hinaus zu einer quantitativen Systemtheorie erweitert worden, aus der auch eine
alternative Wirtschaftstheorie AWT hervorgegangen ist. Dabei scheint Strazewski wiederum
an die Energetik Wilhelm Ostwalds anzuknüpfen; denn „the starting point is the assumption,
unproven as it is, that the energy-entropy relationship for an ensemble of similar objects
applies to the energetics of all physical changes irrespective of scale and material;
actually, irrespective of whether it is applied to normal matter, dark matter, radiation
or the fabric of spacetime itself. The basis stems from mathematics; more precisely, from
the relationship between difference and ratio of entities that are quantifying fundamental
states of similar objects in the universe.“
Vom Urknall bis zum Klimawandel auf der Erde reicht der Bogen. In der AWT werden neben dem
World GDP und den nationalen GDPs auch die mittlere Erdtemperatur in Bodennähe und die
nationalen CO2e-Emissonen berücksichtigt. Damit kommt endlich ein hemmender
Rückkopplungsfaktor ins Spiel, der global wie national den Weg ins Sonnenzeitalter ebnen
wird. Aber mal abwarten, was in New York beschlossen und dann auch wirklich in Angriff
genommen wird. In Berlin ist ja nicht viel herausgekommen beim kleinteiligen Gewurstel.
Eine mitreißende Vision traut sich keiner mehr zu.
Vor einiger Zeit hatte ich mich mit Lisa‘s Theorie
beschäftigt.
Mir ist die „Signalübertragung“ (Informationsaustausch) mittels Kaluza-Klein-particles
nicht eingängig, da sie angeblich nicht interagieren. Hast Du diesbezügliche Kenntnis?
Dass man KK-Teilchen eines Tages nachweisen kann (High energy colliders) bleibt
abzuwarten. Randall glaubt wohl daran.
KK-Teilchen müssten uns nicht informieren können, sie wären über ihren Energiebeitrag
nachweisbar. So ist es ja auch mit den recht flüchtigen Neutrinos, deren nachweisbare
Obergrenze bei KATRIN in Karlsruhe gerade auf 1,1 eV herabgesetzt werden konnte. Der
Nachweis von WIMPs als Urheber der Dunklen Materie in den nächsten Jahren wäre eine
weitere interessante Einsicht in die Struktur der Materie.
https://arxiv.org/abs/1909.06048
Es grüßt,
Ingo