Claus Zimmermann über PhilWeb schrieb:
Karl, ich wollte eigentlich nur sagen, dass unsere
Begriffsbildungen
zwar nicht jenseitige Wesenheiten wiederspiegeln, aber auch nicht
voraussetzungslos sind.
Bei "Baum" z.B. würde zu den Voraussetzungen zwar nicht die
Farbwahrnehmung gehören - auch ein Farbenblinder kann den Ausdruck
verstehen - aber u.a. die hell-dunkel-Wahrnehmung oder zumindest
taktile Wahrnehmung. Die kann man nach entsprechenden Experimenten mit
physiologischen Gegebenheiten in Verbindung bringen. Sie ist darin
aber nicht enthalten. Wir könnten sagen, dass wir nur eine bestimmte
Wahrnehmung haben, wenn ein bestimmter physiologischer Vorgang
stattfindet. In dieser Terminologie könnte auch ein Blinder "sehen".
Von einem üblichen Sehtest hätten wir uns damit verabschiedet.
Unter Berücksichtigung der Voraussetzungen unserer Begriffsbildung
finde ich es nicht abwegig, von "angeborenen Ideen" zu reden, die wir
uns nicht ausgedacht haben.
lieber claus,
zu angeborenen ideen:
die haben wir ohne zweifel, und zwar schon in form unseres körperlichen
so-seins,
- ohne augen hätten wie keine ideen über licht, farben, usw,
- ohne ohren keine ideen über akkustischen sachen,
- ohne zunge und den geschmackspapillen darauf keinerlei ideen zu geschmack,
- ohne tastrezeptoren in unserer haut keine taktilen angeborenen ideen
- ohne propriorezeptoren in unseren muskeln und sehnen keine idee, dass
dinge ein gewicht haben
unsere rein körperliche ausstattung UND nicht-ausstattung gibt uns
bereits grundsätzliche ideen-komplexe vor,
und zb können wir von natur aus infrarot und ultraschall nicht sensorieren,
und prompt findet sich solches auch nicht in unseren angeborenen
ideenkomplexen
alleine von diesen körperlich-angeborenen ideen leiten wir ungezählte
andere "angeborene ideen" ab,
so auch "räumliche wahrnehmung" und "zeitablauf", selbst die idee,
dass
ich außerhalb von mir überhaupt etwas erkennen kann,
stammt daher, dass luft für mich zum glück durchsichtig ist, womit ich
sachen, die in luft herumstehen, augen-sensorieren kann
der knackpunkt ist indes, dass alle diese ideen ideen eines
selbstreferenten systems "mensch" (oder igel, oder fuchs, oder sonstwas)
sind =
also "ideen" eines diebezüglich quasi abgeschlossenen systems sind und
bleiben, also zwar "reflexe" einer außerhalb davon wirklichkeit sind,
aber die behauptung, sie würden die wirklichkeit, so wie sie wirklich
ist, tatsächlich darstellen, mehr als gewagt ist = falsch ist,
beispiel dafür:
ich sehe ganz deutlich und ohne zweifel, dass ein wald grün ist,
in wirklicher wirklichkeit kommt elektromagnetischer strahlung aber
nicht die eigenschaft farbigsein zu,
dh, die farbe, die ich ganz deutlich sehe, wird in meinen augen durch
farbrezeptoren vorerzeugt, und dann in entsprechendem hirnteil
auf/an-interpretiert,
S-I-N, das signal em-strahlung ist farb-frei, das auge bildet aus dem
signal em-strahlung durch farbrezeptoren die information
"komplementärfarbe zu grün",
und im entsprechenden hirnteil wird diese information aus dem auge zur
nachricht "grün" aufinterpretiert, erst dann "sehe" ich waldgrün,
wobei das überhaupt nichts mit dem wald zu tun hat,
sondern autopoietisch = von meinem hirn als sebstreferentem system
selbsterzeugt ist.
letztendlich bedeutet das, unsere angeborenen ideen sind genauso "schall
und rauch" = "lässliche dummheiten", wie unsere anderen ideen
und noch eine merkwürdigkeit:
wir meinem, fühlen, dass WIR "denken", weil aber unser hirn 24/7 immer
wach ist, nur in unterschiedlichen modi, "denkt" es immer =
sodass nicht wir denken, sondern unser hirn denkt uns, denkt mithilfe
von "uns", mit dem traubenzucker+sauerstoff, denn die körpermaschine ihm
liefert,
und das sind sage und schreibe ca 1/3 der durchs blut transportierten
traubenzucker/sauerstoff-energie,
hirne demnach äußerst aufwendig - unser hirn denkt uns, und nicht etwa
wir mittels hirn
wh.
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