Am Mi., 15. Dez. 2021 um 05:45 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb <
philweb(a)lists.philo.at>gt;:
[Philweb]
Am 14.12.2021 um 10:29 schrieb Rat Frag via Philweb:
[Philweb]
Am So., 12. Dez. 2021 um 12:13 Uhr schrieb K. Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
/wh: "wenn ein schopenhauer zb einblick in
die quantenwelt gehabt hätte,
und/oder einblicke ins weltall, hätte er sein damals ja mögliches "wille
+ vorstellung" mit sicherheit nicht als "des rätsels lösung" betrachtet,
und weil das so ist, müssen wir heutigen mit unserem wissen "die
schopenhauers" als unsinnig ansehen.
Fürs Protokoll: Ich habe Schopenhauer
nicht als Lösung zitiert,
sondern als Beispiel für einen Atheisten, der die Nichtexistenz Gottes
metaphysisch herleiten kann.
Ich hätte auch einen Materialisten (dialektisch oder nicht) hernehmen
können, der sagt: "Alle Wirklichkeit ist materiell. Gott ist
immaterieller Geist. Ergo ist Gott nicht Teil der Wirklichkeit".
es ist ganz einfach:
wer eine (zumal unwahrscheinliche) behauptung/argument x aufstellt,
steht rhetorisch in der pflicht,
auch beweise für seine behauptung beizubringen,
will oder kann er das nicht, ist seine behauptung/argument damit erledigt
Dieses Argument berechtigt dich, fast jede Religion oder jeden Missionar
abzuweisen. Aber es berechtigt dich nicht, zu Schlussfolgern, dass da kein
Gott ist.
Wenn du es also darauf anlegst, dann musst du eben Atheologie (*in meinem
Sinne*) betreiben.
können also götter-behauptende/gläubige beweise dafür liefern, dass
götter existieren, ok,
können sie das nicht, ist damit das "argument götter" erledigt, und man
braucht nicht mehr darüber zu reden,
und: es ist insbesondere nicht an den gegnern des argumentes, dieses
widerlegen zu müssen
Ich interpretiere das so: Wenn jemand in einer Diskussion das Argument
bringt "Gott will es", dann braucht der Atheist sich damit gar nicht zu
befassen, weil der Gläubige ja nicht beweisen kann, dass Gott es wirklich
will.
Ich würde mich dieser Aussage sogar anschließen und verschärfen: Auch ein
Gläubiger darf so antworten, weil man Gott selbst nicht als Zeugen aufrufen
kann.
Geht aber das Argument über "Gott will es" hinaus, dann muss natürlich der
Rationalist sich damit befassen. Nun gibt es aber sehr wenige, sachlich
orientierte Menschen.
bis heute liegen keinerlei gültige götterbeweise vor,
also ist das argument damit erledigt (und dazu muss
ich kein
irgendwie-theist bis a-theist sein,
Ich habe extra das Beispiel von Gödel gebracht.
und genauso mit angeblich "immateriellen
weltbestandteilen", ist das
beweisbar, dann ok,
Mit meinen Glauben an immaterielle Weltbestandteile ist es vielleicht
ebenfalls nicht so weit her, sehe mich eher als Zweifler, um ehrlich zu
sein.
Auch der Atheist oder Naturalist glaubt am Ende an eine gewisse Metaphysik.
Nämlich daran, dass "nur Atome und leerer Raum" existieren.
Damit muss er sich allen möglichen Gegenargumenten stellen.
Etwas anderes ist natürlich zu sagen, dass man sich auf
naturwissenschaftliche Erkenntnisse beschränkt und alles darüber hinaus
einfach nicht in Betracht zieht. Das ist dann aber "Ich glaube nicht,
dass", nicht mehr "ich glaube, dass nicht"...