Am 04.12.2024 um 01:19 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Wie oft schon hast Du, Waldemar, Deine fürchterlichen
Kindheits-/Jugenderlebnisse hier geschildert und Dir damit diese
frustrierenden Erfahrungen von der Seele geschrieben. Doch was willst
Du weiterhin damit hier bezwecken? Erwartest Du, dass mehrere
Teilnehmende hier nun auch beginnen würden, ihre Lebensgeschichten zu
posten, um eine Art Selbsthilfegruppe zu gründen?
Wie Du perrenierend vom grauenhaften Verhalten Deines „versoffenen“
und prügelnden Vaters, sowie immer wieder von Deinen beruflichen
Erfahrungen dubioser Machenschaften in der forensischen Psychiatrie
berichtest und daraus folgernd auf die Schlechtigkeit der Menschen
schlechthin schließt, kann ich Dir eigentlich nur noch raten,
professionelle psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Dich von
diesem Trauma zu befreien.
nun, ich schildere das (immer wieder/öfter) keineswegs, weil es mich
heute noch besonders belasten würde (mit 72 hab ichs "fast hinter mir"),
sondern "das alkoholische" ist eines meiner "medizin-beruflichen"
lieblingsthemen, weil just alkohol die meist verbreitete droge fast
aller gesellschaften ist,
und das "saufen" beginnt nicht erst beim "5 bier am abend", sondern
schon zb beim glas bier zum essen im wirtshaus, wie man heute weiß und
nachweisen kann:
auch kleine aufgenommene mengen alkohol schädigen körper + hirn, und
zwar nachhaltig,
sodass unmengen von leuten, die einem täglich begegnen mögen,
alkoholschäden-verkrüppelte und/oder aktive blande bis deutliche
alkoholiker sind,
und wenn ich alleine den "rattenschwanz" sozialer kosten bedenke, die
das verursacht, wird mir schwindelig
und das ganze wird ja insgesamt nicht weniger, sondern die drogen
diversifizieren, immer mehr unterschiedlichste substanzen vergiften
heute alle sozialen schichten und umfelder,
(und zu "drogen" zählen auch ganze medikamente-klassen, die als drogen
missbraucht werden, und just von der pharm-industrie ganz offiziell
"bedient werden")
das fängt bei kindern und jugendlichen an, und endet bei alten opas und
omas, die sich aus unterschiedlichsten gründen zudröhnen, weil drogen
jeder art eben leicht zugänglich sind,
ich könnte mir zb 20 km entfernt in bad kreuznach alles an
unterschiedlichsten drogen für "billig geld" kaufen, das überhaupt
aktuell marktgängig ist,
und mich zwischendurch noch mit "der standarddroge" alk, zb jetzt
"weihnachtsmarkt", zusaufen
ganze gesellschaften fraktionieren heute auch deshalb, weil sich
unterschiedliche drogenarten = unterschiedliche drogen-kulturen, als
sub-gesellschaften ausbilden
da kann man die drastischen folgen des drogenkonsums garnicht drastisch
genug und immer wieder "zu gehör und vor augen bringen", und ich habe
dazu eben meine familiären alk-live-beispiele:
- großvater väterlich: spiegelalkoholiker auf niedrigem
sozialverträglichen level (zum essen 1-2 schnäpse oder einen wein, bei
festen gerne auch mehr, usw)
- vater: noch klassischer fast-nur-alk, aber schweralkoholiker
- dessen bruder: schweralkoholiker + polytoxikomane auf tabletten
- einer meiner brüder: nur massiver alkoholiker schon in späterer
jugend, später dann zusammen mit tabletten = der "fraß" wirklich alles
an arzneimitteln, was immer man ihm vorlegte und er selbst ergattern konnte,
und brauchte dabei als dauerspiegel täglich 5-10 flaschen bier als grundlage
---
begann alles mit "alk macht lustig" und endete dann mit um die 50
lebensjahren, als der alk diesen typen das lebenslicht vorzeitig
ausblies, großväterchen schaffte es am längsten, ihn erwische es erst
mit 68 an der typ
alkoholiker-krankheit: gefäße-verschleiss mit den folgen: schwerstes
hirnorganisches syndrom als vorlauf + finaler herzinfarkt
---
aus diesen zusammenhängen heraus freut es mich immer wieder sehr, dass
ich mit heute 72 noch immer geistig und körperlich gesund bin, keinerlei
tabletten (bis auf thyroxin/schilddrüsenunterfunktion) nehme, blutbild
völlig in ordnung, mein herz auch bei anstrengungen nichtmal als
pochende pumpe in der brust spüre, und mir eine leere flasche bier + 1
leere weinflasche + 1 leere schapsflasche nebeneinander als dauermahnung
meiner eigenen familiengeschichte aufs regal gestellt habe
und auch gerade du, karl, hast ja hier geäußert, dass das glas
bayern-bier, "die berühmte maß", zb beim essen im wirtshaus
"genossen",
in deinem verständnis harmlos sei,
ähnlich wäre, mir selbst beim tv-gucken mit dem hammer auf den kopf zu
schlagen, ist harmlos
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/153598/Auch-geringe-Mengen-Alkohol-e…
https://www.spektrum.de/kolumne/krebs-welche-mengen-alkohol-das-krebsrisiko….
wh.
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