Am 17.08.2025 um 20:21 schrieb Rat Frag
<rat96frag(a)gmail.com>om>:
Am So., 17. Aug. 2025 um 13:31 Uhr schrieb tessmann--- über PhilWeb
Der
erfolgskontrollierte Handlungsbezug funktioniert im Alltag wie in den Wissenschaften, wozu
noch weitere Ismen außer nachvollziehbaren Konstruktionen? Kennst Du einfachere und
plausiblere Verfahren, als Logik aus dem Alltagsgerede und Mathematik aus dem alltäglichen
Zählen heraus zu entwickeln? Den Individuen und Relationen als Bestandteilen der Welt
korrespondieren die Nominatoren und Pädikatoren als Elemente der Logik. Nominatoren
identifizieren, Pädikatoren charakterisieren.
Das Problem wurde meines Erachtens von Wittgenstein bereits hervorragend aufgegriffen in
den Philosophischen Untersuchungen problematisierte er: "und so weiter" was
bedeutet das "so“?
Worauf beziehst Du Dich in den PU? Auf § 145?: „Der Schüler schreibe nun die Reihe 0 bis 9
zu unsrer Zufriedenheit. - Und dies wird nur der Fall sein, wenn ihm dies oft gelingt,
nicht, wenn er es einmal unter hundert Versuchen richtig macht.“
Oder auf § 208?: „So erkläre ich also, was »Befehl« und was »Regel« heißt, durch
»Regelmäßigkeit«? - Wie erkläre ich jemandem die Bedeutung von »regelmäßig«,
»gleichförmig«, »gleich«? - Einem der, sagen wir, nur Französisch spricht, werde ich diese
Wörter durch die entsprechenden französischen erklären. Wer aber diese Begriffe noch nicht
besitzt, den werde ich die Worte durch Beispiele und durch Übung gebrauchen lehren. - Und
dabei teile ich ihm nicht weniger mit, als ich selber weiß. … Auch die Ausdrücke »und so
weiter« und »und so weiter ad infinitum« werden in diesem Unterricht erklärt werden.“
Wittgenstein ging es offensichtlich darum, das „so“ nicht metaphysisch, sondern durch
Verweis auf die Praxis zu erläutern.
Die Handlungen eines Handwerkers mögen vielleicht (!)
eindeutig sein. Der Lehrling lernt durch Unterordnung, wie er Dinge genauso machen kann,
wie der Meister es will. Wenn er jedoch den Rahmen verlassen muss, kann er dann ein
selbstständiges Urteil fällen?
Ja, wenn er den Meister fragt, warum er es gerade so und nicht anders macht; oder sich
fortbildet, bspw. vom Lehrling über den Techn. Zeichner und Ingenieur zum Physiker. Und
philosophierend reflektieren wir darüber. Aber wie viele sprengen den Alltagsrahmen?
Ich bezweifle, dass die römischen Ingenieure oder
später die Baumeister der Kathedrahlenzeit Euklid kannten. Der Euklid wurde offensichtlich
aus anderen Interessen heraus geschrieben.
Mit ist nicht klar, worauf Du hinaus willst. Ich schreibe der erfolgskontrollierten
Hochstilisierung der Alltagspraxis das Wort. So war schon Einstein vorgegangen und
Lorenzen philosophierte darüber meth. konstruktiv. Die Geometrie wurde aus der
Landmesskunde heraus entwickelt und systematisiert. Die Baumeister waren primär Praktiker,
gleichwohl auch geometrisch und mechanisch gebildet.
IT