Wir sollten es uns einfach machen, lieber Waldemar:
Die Begrifflichkeit von Signal, Nachricht und Information ist in der Fachterminologie der
Nachrichten-Informationstheorie allgemeingültig beschrieben. Jeder, der nun genau wissen
will, wie die jeweiligen Begriffsdefinitionen lauten, kann sich dort informieren.
Wenn wir hier in philweb über derartige Begriffe diskutieren, bzw. uns auf diese in den
Beiträgen beziehen, steht zunächst der umgangssprachliche Aspekt im Vordergrund, da wir
doch nicht jedesmal ein Kolloquium eröffnen können, um etymologische Wortbedeutungsfragen
abzuhandeln.
Bezogen auf die benannten Begriffe der Kommunikationstheorie wird jener der Information
die komplexere Struktur hinsichtlich Bedeutung und Wortgebrauch aufweisen, unbenommen der
Shannon‘schen Definition zum Verfahren einer hinreichend störungsfreien
Nachrichtenübertragung.
Ein Signal sollte als Begriff weitaus eingängiger zu erklären sein, es kann sichtbar ein
Handzeichen, ein Verkehrszeichen, hörbar ein Schiffshorn oder der Weckruf eines Muezzin
etc. aber auch das drohende Röhren eines Platzhirschen sein, der sein Revier hörbar
markiert. Entscheidend hinsichtlich der Bedeutung eines Signals ist ein damit verbundenes
Protokoll (Vorschrift oder Vereinbarung explizit oder implizit angelegt).
Und eine Nachricht sollte selbstredend eben als Benachrichtigung verstanden sein, die nur
dann aussagekräftig für Adressaten ist, wenn sie Träger einer eindeutigen Information mit
entsprechendem Informationsinhalt ist.
Es ist zumeist Joseph, der hier zurecht klar zugeordnete Wortbedeutung, vergleichbar mit
eindeutigem Informationsinhalt einfordert.
Nun fällt mir grade ein, dass er auch fragte, was ich mit Diskussion von Lebenssinn im
Ggs. zur meist gestellten Frage (der Philosophie) nach dem Sinn des Lebens meinte.
Die „Standardfrage der Philosophie“ (wie sie etwa in VHS-Kursen oder Boulevard-Blättchen
gestellt wird) ist jene der Frage nach dem Sinn des Lebens.
Deiner Meinung nach gibt es diesen nicht und meiner Meinung entsprechend liegt er im Leben
selbst. Der Sinn des Lebens ist schlichtweg leben! Und Lebenssinn hat menschliches Leben
erst, wenn es von teleologisch angelegtem Sinn erfüllt ist.
Die Frage, was ein sinnvolles Leben ist, muss jeder für sich beantworten und ggf. nach
diesbezüglichen Antworten für sich suchen.
Sinnhaftigkeit verbinde ich bekanntermaßen mit Zweckgebundenheit, resp. klaren
Zielvorstellungen: „Wer kein Ziel hat, muss sich nicht wundern, nirgends anzukommen“ sagt
der Volksmund und liegt damit goldrichtig.
Soweit für den Augenblick - bester Gruß!
Karl
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Am 08.02.2025 um 12:52 schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 07.02.2025 um 23:58 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb:
Meine seinerzeit hier eingeführte These „it‘s all about information“ (in Anlehnung an J
Wheelers „it‘s from Bit“) hat den hier üblichen Disput zwischen mir und Waldemar
ausgelöst, weil er m.E. mit einem unzulänglichen Begriff von Informatiion und Nachricht
argumentierte. Da ich als Nachrichten/IT-Ingenieur von der Pike auf gelernt habe, wie
diese technischen Begriffe definiert sind,konnte ich gar nicht anders, als entsprechend zu
intervenieren. Im Rückblick darauf kommt mir dieses Geplänkel fast lächerlich vor, zudem
sich immer wieder zeigt, wie unterschiedlich man auf die Lebenswelt aus verschiedenen
Blickwinkeln sieht, vor allem aber dem eigenen „Framing“ festgezurrter Denkmuster folgend
argumentiert. Ingo T. nennt das Vorurteile und liegt damit falsch, denn es handelt sich um
Prägungen, die sich durch Sozialisierung, spezifische Lebens- und Berufserfahrung,
Ausbildung und natürlich nicht zuletzt durch religiöse Beeinflussung (soweit gegeben)
ergeben. Sofern diese Prägungen auch durch ein stabiles Selbstbewusstsein gestärkt sind,
wird es schwerfallen, diese entsprechend zu hinterfragen oder gar zu revidieren, was i.a,
zu Egoismus führt, schlimmer noch zu Selbstherrlichkeit oder in psychischer Ausprägung zu
narzisstischer Attitüde. Ich würde behaupten, dass letztere Charakteristik jeder
selbstbewusste Mensch in sich trägt.
lieber karl,
da muss ich dir insofern widersprechen, als ich mir den mund fusselig geredet habe, die
sehr wichtigen unterschiede zwischen "signal-information-nachricht" aus meiner
sicht darzulegen,
was du bisher überhaupt nicht getan hast, und dich stattdessen auf die sicht von größen
aus der wiss.literatur zurückgezogen hast, weil für dich damit scheinbar bereits alles
notwendige dazu gesagt ist
dasselbe und im selben zusammenhang mit shannons (quantitativer) informationstheorie, für
die es scheinbar aus deiner sicht weder eine alternative noch auch nur erweiterung gibt
wh.
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