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Am 25.10.2022 um 18:25 schrieb waldemar_hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Karl Janssen schrieb:
Eine sehr umstrittene, keinesfalls historisch
gesicherte Zuschreibung dieses Zitats an Hannah Arendt! Vielmehr ist von Arendt ihre
Überzeugung bekannt, ein Gesellschaft könne nur dann hinreichend funktionieren, wenn
bestehende Gesetze eingehalten werden. Das Problem dabei, war ihr wohl bekannt: es kommt
auf die Gesetzgebung an; sofern diese nicht dem ethischen Grundwerten entspricht (wie eben
im Dritten Reich), berechtigt das zu zivilem Ungehorsam, also dem Recht auf Ungehorsam.
ich finde den satz "niemand hat das RECHT zu gehorchen" trotzdem fabulös
Wir brauchen nicht weiter diskutieren, wenn Du den tatsächlichen Wortlaut von Hannah
Arendt ignorierst: sie sagte im Rundfunkinterview „Keiner hat das Recht zu gehorchen bei
Kant“ und meinte damit, dass sich Eichmann diesbezüglich nicht auf Kants Postulat vom
Gehorsam gegen Gott und die daraus abgeleitete Gehorsamspflicht zu berufen konnte; sie
nannte das eine „Unverschämtheit“ seitens Eichmann.
Das immer wieder dämlicherweise verkürzte und somit verfälschte Zitat „Niemand hat das
Recht zu gehorchen“ ist (von wem auch immer) in die Welt gesetzt worden, um offenbar
irgendwelche Formen zivilen Ungehorsams zu rechtfertigen.und somit ist das Zitat in der
Tat „fabulös“.
und was "die gesetze auf sog ethischen
grundlagen" betrifft: diese gesetze sind stets so formuliert, dass darauf aufbauende
sub-gesetze und ausführungs-bestimmungen usw fast jede art von hypersemiosen erlauben,
Anstatt Deiner viel beschworenen Hypersemioswn könntest Du hier auch einfach
„Gummiparagraphen“ anführen. So ist es nunmal: Recht haben und Recht bekommen sind
zweierlei Sachen.
womit das gesetz selbst fast gegenstandslos wird, oder
sogar per anwendung ins gegenteil verkehrt - natürlich sind alle gesetze per definition
"legal", aber auch nicht mehr. die legalität von gesetzen ist nichts
anderes als gewalt, gesetze sind gewaltsame setzungen, und das liegt der hase im pfeffer:
gewalt. animistische gesetze, wie zb religiöse: gewalt, säkulare gesetze: gewalt.
Ein Blick in das Grundgesetz zeigt aber doch hinreichend seriöse Ausgestaltung dieser
Gesetzgebung.
Ich weiss eigentlich nicht mehr, was zu Deiner permanenten Negativsicht auf nahezu alles
lebensweltliche Geschehen zu sagen bleibt. Wer könnte Dich noch aus dieser
„Negativspirale“ herausziehen und wie könnte das geschehen, ohne Gewalt anzuwenden!?
es ist immer schamlos gewalt, die von oben herab den
menschen übergestülpt ist, und natürlich dann schutzbehauptet, die gesetze wären
notwendig, aus selbstorganisation heraus entstanden, usw,
dabei sind bis-heutige gesetze immer noch in summe die mehr oder weniger diktatorischen
spielregeln der besitzenden gegen die besitzlosen, um letztere in schach zu halten
schau dir die grundlegenden gesetze DE zb an, gute gesetze? die einfachsten grundlagen
sind ausgehebelt, zb "du sollst nicht töten"
Ich hatte Dich doch damit konfrontiert, Du würdest indirekt auch töten, als Du Dich als
veritabler Fleischesser „geoutet“ hast. Und selbst wenn Du Dich vegan ernährst, tötest Du
Grünzeug, denn jede Pflanze ist auch ein Lebewesen dieser Erde.
Das Schicksal dieser Welt, bezogen auf ihren Nahrungskreislauf, ist nun mal gefressen
werden und um dieses möglichst lange hinauszuzögern, muss man selbst fressen.
Wie hässlich diese Welt doch ist! Und da ereiferst Du Dich über meine „Ausflüge“ in
übernatürliche, immaterielle Sphären, wo es per Definition kein gegenseitiges
„Kannibalisieren“ geben kann.
Also mein Rat, warte geduldig ab, bis Du vom irdischen Schicksal erlöst sein wirst und
genieße bis dahin Deine kulinarischen Köstlichkeiten, von denen Du hier berichtet hast.
(im sinne kant, kategorischer imperativ) - es darf lt
gesetz in hunderten
von ausnahmen getötet werden (militäreinsätze in aller welt, indirekt: jetzt zb waffen an
ukr, DE als 2. oder 3. größter waffenexporteur weltweit, unsere wirtschaftsweise tötet
massig menschen in der 3./4. welt),
nichtmal solche simplen grundlagen wie "nicht töten" sind wirklich wirksam in
unseren gesetzen verankert
im gegenteil, mitgefangen, mitgehangen, ich selbst bin auf solchen gesetzlichen
grundlagen ein täglicher wirklicher und ganz realer mörder, zb per verhungernlassen, an
menschen in fernen ländern, und
die bundeswehr ist in meinem namen weltweit als mörderbande unterwegs (soldaten sind
potentielle mörder), und was mir an geld fehlt, wandert jetzt in die ukraine zum töten und
verelenden dortiger leute =
alles gesetzlich völlig einwandfrei, juhu und "fein raus" !?
Wie gesagt, da hilft wirklich nur Warten auf bessere Welten; diese hier ist Himmel und
Hölle zugleich. Im Kleinen wie im Großen. Wer das Himmlische in und an dieser Welt nicht
mehr sehen will oder kann, nimmt quasi freiwillig schon Höllenqualen auf sich; Du weißt
aus Deiner beruflichen Tätigkeit in der Psycho-Forensik, welche ich meine.
Selbstquälerische Verzweiflung am Übel der Welt, das sich mit Deinem Lamento kein Jota
verringert!
Aber Du solltest endlich zur Kenntnis nehmen, dass Du Dich nicht nur selbst mit diesem
destruktiven Denken, sondern auch jene quälst, denen Du dieses permanent vor Augen
führst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eine einzige der hier von siebzig in philweb
registrierten Personen den von Dir geschilderten Missständen gleichgültig gegenüber stehen
würde (ansonsten sie nicht in diese Liste eingetragen wären). Also musst Du nicht ständig
offene Türen polternd eintreten.
Ein
grundsätzliches Recht auf Ungehorsam? Mach das auch mal Deinen Hunden klar!
so wie menschen ethiken und abgeleitet moralen haben, so auch alle tierarten eigene
ethiken und moralen auf angeborenen grundlagen = du unterschätzt das ganz gewaltig (von
mensch nicht anders zu erwarten),
weil, das merkt und begreift man erst, wenn man wie ich mit tieren auf dem niveau du+du
zusammenlebt, ich zb mit vier deutschen doggen, und ich bin nichts anderes, als das fünfte
tier im rudel (ein rudel funktioniert
sehr anders als ein einzeltier, im rudel werden erst die tiere-eigen-ethiken usw klar und
wirksam beobachtbar) - egal, sehr viel dazu zu sagen, aber:
wenn die (verhaltens)ethik meines rudels meiner menschenethik usw widerspricht (was
übrigens nur selten vorkommt, denn die ethiken mensch+andere tiere sind sehr weitgehend
kompatibel und verblüffend
deckungs-analog), wird das hier ausdiskutiert, symbolisch, sprachlich, proxemisch, wobei
die hunde das ausdrückliche recht und die pflicht haben, mir zu widersprechen = ungehorsam
auf ihre art zum
ausdruck zu bringen, denn erst damit habe ich die möglichkeit der kommunikation mit
ihnen, und das muss jeden tag neu, immer wieder stehen wir in gemeinsamen verhandlungen,
bei denen ich NICHT der chef
Nun gut, das werde ich morgen dem Nachbarn empfehlen; der ist Hundestaffelführer (so nennt
sich das, glaube ich). Ich werde Dir dann berichten, was er zu seiner Degradierung zum
Rudelmitglied sagen wird😊
bin, sondern sowas wie moderator, und oft ist es so,
dass meine einzelhunde oder das rudel am gleichen strang ziehend mich moderiert.
Erscheint mir alles reichlich widersprüchlich. Rudelmitglied willst Du heute sein und
gestern hast Du das Recht auf Ungehorsam postuliert:
(„.für mich bedeutend, weil ich als autoritäten-ungläubiger genau dies schon immer
dachte,“)
Wie soll denn ein Rudel ohne Leittier und damit ohne Gehorsam der ihm solchermassen
unterstellten Tiere funktionieren? Um eine Antwort darauf zu finden, würde ich Dir eine
Exkursion zu einem Affenrudel (Du betonst ja stets Deine Zugehörigkeit zu dieser Tierart)
empfehlen.
Halbseidenenes beiseite lassend, bleibt wohl zu sagen, dass schlichtweg kein Gemeinwesen
ohne Verpflichtung auf Gehorsam gegenüber rechtmäßig verfügte Anordnungen und Gesetze
funktionieren kann. Was die Rechtmäßigkeit anbelangt, steht diese zwar im direkten
Verhältnis zur Gehorsams- und damit einer Rechtspflicht; die Definition des zur Anwendung
gebrachten Rechts ist jedoch von der jeweiligen gesetzgebenden Autorität und damit von
deren moralischen Integrität abhängig. Mit dieser Abhängigkeit können sich Probleme
ergeben, nicht jedoch mit der Notwendigkeit von Gehorsam an sich.
Bester Gruß! - Karl
wh.
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