Geometrische Punkte sind nicht vorgefunden, sondern gedacht und können deshalb
ausdehnungslos zwar nicht anschaulich vorgestellt, aber im "angenommen
dass"-Modus so gedacht werden. Das unterscheidet sie von Sandkörnern. Mit jedem Korn
wird der Sandhaufen ein bisschen grösser. Linien sind nicht so aus Punkten zusammengesetzt
wie Sandhaufen aus Sandkörnern.
Andererseits ist eine Ortsangabe nur sinnvoll, wenn man zwischen verschiedenen Orten
unterscheidet. Mit einem Punkt ist also gedanklich mindestens schon eine Linie gegeben.
Das kann man, glaube ich, sagen, ohne etwas von Geometrie zu verstehen.
Claus
Am 20. Januar 2022 13:02:48 MEZ schrieb "K. Janssen"
<janssen.kja(a)online.de>de>:
Hallo in die Runde! Experten zu diesem Thema gibt es
unzählige, ob man
sie unter Philosophen zahlreich findet, bleibt zu fragen. Ohne exakte
Expertise und ohne den Verlauf dieses Threads genau verfolgt zu haben,
würde ich zu unten stehender Fragestellung folgendes in Kürze hier anmerken:
Verdoppelung des Rauminhalts erscheint tatsächlich wie ein Zaubertrick,
wenn man bedenkt, wie (im Standard-/Urknallmodell angenommen) sich der
heute sichtbare "Rauminhalt" (modulo der nicht sichtbaren dunklen
Materie) in unvorstellbar kurzer Zeit (GUT-Ära) von einem ebenso
unvorstellbaren (gleichermaßen punktförmigen) Dichtezustand im weiteren
Verlauf der weiteren Entwicklung des Universums zu einem Radius von
knapp 50 Milliarden Lichtjahren ausgedehnt hat. Einerlei, ob man den
Rauminhalt der frühen Entwicklungsphase als ionisiertes Gas oder die
Masse heute sichtbarer Milliarden von Galaxien betrachtet: es handelt
sich immer um "aufgereite Punkte", gewissermaßen Materie als Punktwolken
von Atomorbitalen.
Bliebe man bei dieser Vorstellung von aneinander gereiten Punkten,
müsste man diese ins Unendliche weiter denken. Doch was wissen wir schon
über Unendlichkeit!? Glücklicherweise leben wir in einem für unsere
Betrachtungen endlichen und somit ermessbaren "Raumausschnitt", doch
selbst hier ist ein Abzählen der darin befindlichen "Punkte" unmöglich
und somit ist man lebenspraktisch besser mit der Berechnung von
Wahrscheinlichkeitsdichten eines betrachteten Raumsegments unterwegs.
Als quasi ausdehnungslosen Punkt hat man den dimensionslosen Punkt in
der Mathematik definiert, in praxi ist ein Punkt ohne Ausdehnung nicht
zu haben. Philosophisch gesehen, mag ein Punkt jedoch auf vielfältigste
Weise aufgefasst sein, im extremsten Fall als ein Nichts.
Beste Grüße! Karl
Am 19.01.22 um 17:41 schrieb Claus Zimmermann via Philweb:
> [Philweb]
> Würde der Zaubertrick der Verdoppelung des Rauminhalts aus dem Nichts auch mit
kleinen Partikeln funktionieren, z.B. Sandkörnern? Wenn nicht, könnte das Paradoxon damit
zu tun haben, daß man gleichzeitig Punkte als ausdehnungslos definiert, so dass auch
Punktmengen sich nicht zu Linie, Fläche oder Raum addieren - und gleichzeitig Rauminhalt
als Punktmenge auffasst?Aber das sollen die Experten auskaspern, da bin ich raus.
> -------- Ursprüngliche Nachricht --------Von: waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at> Datum: 19.01.22 04:25 (GMT+01:00) An:
Philweb(a)lists.philo.at Betreff: Re: [Philweb] Schlafwandler [Philweb]hihi - hier mal etwas
schönes zum nachdenken (und vielleicht für zauberkünstler gefundenes
fressen?):https://de.wikipedia.org/wiki/Banach-Tarski-Paradoxon(und man kann die
argumentation "dagegen" auch umkehren ...)wh.-- Diese E-Mail wurde von Avast
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