Am 28.11.2020 um 06:10 schrieb Joseph Hipp via Philweb
an Waldemar noch einen Dank für die Ausführungen vom
13. November zu
den 210 Bit in den 2,7 Sekunden. Vom Aspekt Information sehr klein,
von der Spurentheorie her jedoch noch sehr bemerkenswert, weil so der
Zugriff auf 210 völlig verschiedene Stellen gleichzeitig in kurzer
Zeit möglich wäre.
theoretisch ja, 210 bit,
ABER, zb bezgl sprache, worte haben im schnitt 30bit, man kann also nur
etwa 7 worte gleichzeitig (innerhalb der 2,7sec gegenwartsdauer) haben,
deshalb sind gute gedichte so aufgebaut, 7 worte oder begriffe pro zeile,
deshalb gilt "7" als heilige zahl, es gab 7 indische arcana, usw,
deshalb gilt für kommunikation, sie sollte in
7-worte/begriffe-bruchstücken erfolgen, sonst wird sie nicht verstanden,
(entsprechend redet der gute politiker, demagoge usw in kurzen einfachen
unverschachtelten sätzen, die max 7 begriffe enthalten,
und immer, wenn einer so redet/sich unterhält, heißt es für den hörer im
prinzip "hab acht, es könnte betrug/persuasion/ sein")
probiers selbst aus:
eine rede (oder schiftliches) mit zb schachtelsätzen oder mehr als 7
zwingend zusammenhängenden worten oder begriffen,
wird i.a. vom gegenüber nicht mehr wirklich verstanden, und der
gegenüber mutmasst sich dann den sinn zusammen
*
legasthenie-symptom kann sein, dass einfach nur zb 3 worte gleichzeitig
präsent gehalten werden können, also nur 90bit,
also eine störung des 210bit/2,7sec kurzzeitspeichers/arbeitsspeichers
im hirn vorliegt,
dann kann der betreffende gelesenes beim besten willen nicht wirklich
verstehen, (weil geschriebenes i.a. auf 210bit/2,7sec basiert),
und muss stattdessen über das gelesene mutmaßen,
so kommen natürlich massenhaft missverständnisse in kommunikativen
settings vor
(und nicht nur bei legasthenikern, sondern auch, wenn man zb nicht
richtig/ nicht wirklich zuhört)
**
genauso schlimm wirds bei zb übermüdung, oder nachts, wenn wir
eigentlich im schlafmodus wären,
dann ist nicht die 210bit-grenze verändert, sondern die zeitgrenze von
2,7sec,
für einen nächtlichen autofahrer ist die gegenwartsdauer gedehnt, (weil
sein stoffwechsel im energiesparmodus läuft),
dh. er hat zwar 210bit im gegenwartsspeicher, aber seine subjektive
gegenwartsdauer ist zb 5sec (statt 2,7sec),
das bedeutet ganz simpel, er bekommt die hälfte dessen, was sich
wirklich, zb auf der straße, abspielt, schlicht nicht mit,
was das unfallrisiko drastisch erhöht
(die gegenwartsdauer von 2,7sec ist direkt an die stoffwechselintensität
gekoppelt,
je geringer diese, desto größer unsere gegenwartsdauer, also das, was
von uns subjektiv als 210bit-gegenwart erlebt wird,
bis herunter, könnte man sagen, zum tod = kein stoffwechsel mehr =
gegenwartsdauer unendlich = es gibt keine zeit mehr),
umgekehrt ist es zb so gut wie unmöglich, eine maus mit der hand zu fangen,
weil die als kleinlebewesen zur wärmeerhaltung usw einen hochgetunten
stoffwechsel hat = etwa 40mal höher als mensch,
dh, für eine maus ist die gegenwartsdauer nur 2,7sec/40 = 0,07sec,
und eine einfangende hand kommt für sie in zeitlupe ...,
dieser extrem hochgetunte stoffwechsel hat allerdings einen preis: eine
maus stirbt nach ca 2 jahren = shutdown, ein mensch lebt indes 40 mal
länger, ca 80 jahre,
aber subjektiv, die anzahl der gegenwartsdauern und erlebnisse darin,
hat eine maus ein genauso langes(und erfülltes) leben wie ein mensch ...
gruß, wh.
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