Am 16.04.2021 um 19:18 schrieb Rat Frag
<rat96frag(a)gmail.com>om>:
Um mal ein Beispiel aufzuwerfen: Wenn ein Verschwörungstheoretiker
sich ganz tief in irgendwelche Theorien eingearbeitet hat und dann,
als Beispiel, die Verfahren selbst in Frage stellt, mit denen man z.
B. die Erdkrümmung misst oder Quadratur des Kreises widerlegt, wie ist
das denn zu bewerten?
Soweit ich weiß nehmen seriöse Mathematiker Arbeiten über die
Kreisquadratur nicht mehr ernst. Sie wissen aufgrund eines Beweises
aus dem 19. Jahrhundert, dass das unmöglich ist und wollen ihre Zeit
nicht opfern, um auf Fehlersuche in den Beweisen dieser Leute zu
suchen.
Physiker oder Ingenieure nehmen in ihren Kreisen Arbeiten, die ein
Perpetuum Mobile erschaffen wollen, gar nicht mehr an. Leute, die sich
mit der Widerlegung solcher Konstrukte beschäftigen sind zumeist
entweder künstlerisch aktiv oder frönen einen seltsamen Hobby.
Hi RF,
ich hatte vergessen, noch einige Worte über Amateure zu verlieren. Erdkrümmung und
Kreisquadratur (bzw. „Beweise“ zur Rationalität von Pi) rufen immer wieder Amateure auf
den Plan, weil sie damit Aufmerksamkeit auf sich zu erlangen hoffen. Die notorischen
Besserwisser gibt es bereits in der Schule oder im Studium. Meinem Eindruck nach erlangen
sie aber selten Abschlüsse, was ihnen doch leicht fallen sollte, wenn sie so clever wären
wie sie vorgeben. Ich sehe es also eher als ein psychologisches denn als
wissenschaftliches Problem, wenn Amateure zumeist nicht ernst genommen werden. Zudem ist
zu bedenken, dass die Profis kaum noch zum Beweisen neuer, interessanter Sätze kämen, wenn
sie viele Pseudobeweise der Amateure ernst nähmen.
IT