Am 18.10.2020 um 02:42 schrieb K. Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
„Gibt es überhaupt das Huhn und das Ei?“.
Selbstredend ja; es gibt beide! (Real in unserer Lebenswelt - als Idee in Platons Welt
:-)) Die Frage bleibt jedoch: Was war zuerst – Huhn oder Ei?
Wir hatten vor einiger Zeit hier darüber geschrieben. Ich hatte diesbezüglich auf Eschers
Bild der sich selbst zeichnenden Hände verwiesen. Wenn man dabei lediglich die sich
gegenseitig zeichnenden Hände in Betracht zieht, hat man die Analogie zu „Chicken or Egg -
which came first?“. Die Antwort kann nur lauten: Es muss ein „Drittes“ geben – in Bezug
auf Escher: Es ist Escher, der das Bild malte. Die Frage bleibt demnach: Wer „malte“ Henne
und Ei? Keiner, möchte ich sagen; dem Geschehen liegt das Phänomen der Verschränkung
zugrunde. Und nochmal bin ich bei den Quanten angelangt ….Ob diese Reduktion darauf mich,
bzw. uns hier weiterbringt?
Hi Karl,
mich wundert, dass das „Henne-Ei“-Thema hier immer wieder auftaucht, halte ich es doch für
ein Scheinproblem; denn beide sind ja schlicht der Natur erwachsen wie alle Lebewesen.
Zurückverfolgt geht es um die Entstehungsbedingungen des Lebens mittels Kodierung von
Proteinen durch Nukleinsäuren, deren Bildung wiederum von Proteinen katalysiert wird
(wobei sich RNA auch autokatalytisch selbst vermehren kann). Verbundene Kreislaufprozesse,
wie beispielsweise Eigens Hyperzyklen, lösen das Problem ebenso wie die stabilen Lösungen
der entsprechenden Replikatorgleichungen. Zeitlogisch wird es sich auch behandeln lassen,
nur den Systematikern scheint es nach wie vor umzutreiben. Mit einer
„Quantenverschränkung“ haben verwobene Kreislaufprozesse nichts zu tun. Der „Dritte“ im
Bunde ist der Kontext, hinsichtlich der Replikatorgleichungen die Analysis, hinsichtlich
des Bioreaktors der Stoffwechsel und hinsichtlich der Lebensentstehung die Biosphäre.
Die uns gerade nervenden SARS-CoV-2 führen ja täglich millionenfach vor wie es geht,
enthalten sie in einer Fetthülle lediglich Nukleinsäuren und Proteine. Einmal per
Hüllenpassungen in eine Wirtszelle eingedrungen, katalysieren die mitgelieferten Proteine
die Vermehrung der Vireninformation zur Codierung neuer Viren. Der Dritte im Bunde ist die
Wirtszelle. Dabei bin ich gespannt, welche Medikamente als Virustatika oder Impfstoffe das
Rennen machen werden, die Hüllen-, Protein oder Nukleinsäurehemmer? Die vielfältigen
Immunantworten ebenso wie die Details des Zellstoffwechsels und der Lebensentstehung sind
nur ansatzweise verstanden und bieten dem interessierten Zeitgenossen wie dem
ausgewiesenen Experten noch viel Erkenntnis- und Heilungsfortschritte.
Es grüßt,
Ingo