Wir drehen uns im Kreis.
Du sagst: 56 Jahre waren Männer im Kanzleramt, 16 Jahre eine Frau, die nächsten 40 Jahre
sollten es also Frauen sein.
Ich sagte: Das Geschlecht ist kein Ausschlusskriterium und füge hinzu: natürlich auch kein
Auswahlkriterium. Frau sein gehört nicht zu den Anforderungen des Amtes. Es mag zu deinen
Wahlpräferenzen gehören, aber daß du anderen das Recht absprichst, entsprechend ihren
Präferenzen zu wählen und wie auch sonst mit den Folgen zu leben, geht zu weit.
Was du über Männer und Frauen schreibst, ist wieder zu allgemein und sagt nichts über den
Einzelfall. Manche Männer können von manchen Frauen lernen und umgekehrt.
Claus
Am 26. Nov. 2020, 18:25, um 18:25, Ingo Tessmann <tessmann(a)tu-harburg.de> schrieb:
Am 26.11.2020 um 15:22 schrieb Claus Zimmermann
<mail(a)clauszimmermann.de>de>:
Ich hielte es nicht für erstrebenswert, eine Diskriminierung durch
die
entgegengesetzte abzulösen. Das wäre das alte "Auge um Auge, Zahn
um Zahn", nur diesmal nicht als Abrechnung unter Täter und Opfer,
sondern ganz unabhängig von persönlichen Verfehlungen. Aber das habe
ich ja schon geschrieben.
Muß ich sagen, daß ich nichts von Zuständen
halte, bei denen der
Lebensweg schon bei der Geburt fest steht? Das wäre ja die
extremste
Form von "du bist...also...".
Hi Claus,
„wie du mir - so ich dir“ zählt in der Spieltheorie zu den
evolutionsstabilen Strategien, ist aber nicht optimal, nur ein Anfang.
Dabei bleibt die Frage, ob man von der Individual- auf die historische
Ebene schließen kann. Man könnte ganz klein anfangen und z.B. so lange
eine Frau als Kanzlerin, Ministerin oder Firmenchefin behalten wie
zuvor ein Mann den Job innehatte. Merkel wird nächstes Jahr 16 Jahre
regiert haben, die Männer zuvor waren von 1949 bis 2005 im Amt. Die
nächsten 40 Jahre sollte es also eine Frau sein, jeweils möglichst jung
und intelligent, verantwortungsvoll und zukunftsorientiert, so wie eine
der Klimaaktivistinnen, Luisa Neubauer oder Carla Reemtsma
beispielsweise. Dazu müsste allerdings zuvor das Mindestalter für die
Kanzlerin herabgesetzt werden und - mehrheitsfähig wären junge Frauen
natürlich auch nicht.
Gerade habe ich allerdings einen Zeitungsartikel
gelesen, in dem
positiv bewertet wird, wenn ein Schulmädchen offensiv Ohrfeigen
verteilt und als Rückfall in die patriarchale Trösterrolle negativ
bewertet wird, wenn ein Mann seine mit den Nerven fertige Frau in den
Arm nimmt...Aber der Zeitgeist kann einen in unserem Alter ja kaum noch
erschüttern.
Ja, der Feminismus treibt absonderliche Stilblüten, dabei sollten
Frauen auf jeden Fall nicht wie Männer werden, vielmehr gerade ihre
Andersartigkeit ausbilden und pflegen und Männer natürlich eher wie
Frauen werden - ohne dass beide Geschlechter sich allerdings zu ähnlich
würden.
Mit paradoxen Grüßen,
Ingo