Hallo Waldemar,
"in dieser welt ist alles eins
und jeder denkt es wäre seins,
später dann, wenns vorüber mit besitzen ist,
kräht kein Hahn mehr nach dem ganzen Mist"
das geht mir als Dauerschleife, als Hintergrundrauschen zur Zeit
andauernd durch den Schädel;
egal in welchem Zusammenhang, der von mir gemeinte Sinn-zusammenhang
passt nach meinem Empfinden
in nahezu jede tiefer gehende Überlegung.
kann ja sein, daß ich (wie jeder alternde Organismus?) poe a poe
an Wirklichkeitswahrnehmungfähikeit verliere und auf dem Weg
ins geistige Abseits bin?
sei es drum;) ich hab mal ein zitiertes ECO Schrifterl gelesen und
folgendes ist mir dabei
unter die Finger gekommen:
Zitat:
_Position _Ecos Beschäftigung mit den Zeichen sowie deren Beschaffenheit
und Ordnung ist letztlich auch der Versuch einer hermeneutischen
Theorie; eine allgemeine Auslegekunst und das Verstehen von
Sinnzusammenhängen menschlicher Lebensäußerungen aller Art. „Ein Zeichen
(…) ist ein Mittel, wodurch die Wirklichkeit eines anderen Dinges
erkannt werden kann.“ (Nöth 2000: 27) Eco kritisiert zudem den
ontologischen Strukturalismus, wie ihn unter anderem Lévi-Strauss
begründet, demnach Menschen mittels Symbolen kommunizieren, dies aber
nur möglich ist, da sie die selben Instinkte und zugrunde liegende,
unbewusste Strukturen haben (vgl. Eco 1972: 366 ff.). Die Struktur sei
„eine allem individuellen Denken als strukturierendes Regulativ
vorgegebene Wirklichkeit“ (Wikipedia: Strukturalismus), Modelle werden
dabei als Grundstruktur der Wirklichkeit verstanden. Eco hingegen
schlägt einen methodologischen Strukturalismus vor, wonach „Strukturen
und strukturelle Modelle nur als operationale Verfahren zu verstehen
(sind), die nur solange Verwendung finden sollen, bis sie ggf. durch
neue Modelle ersetzt werden“ (Nöth 2000: 126)
Zitat ende
Quelle:
http://rebekkahehn.de/wp-content/uploads/2014/07/Eco_Zeichentheorie_Hehn.pdf
und denke mir, Herr ECO hatte zu der Zeit noch nicht die Möglichkeiten
der KI als "aussenstehende
Instanz" betrachtet? Als Mensch ist man eben in der "Mensch-Matrix"
gefangen, Widerstand ist sinnlos (die "Borg"-These)
und wenn erst mal ein Narrativ in der allgemein anerkannten SWO
(Standard Welt Ordnung?) plaziert ist,
wird dieses Narrativ nur noch durch ein neuerliches (auf denselben
Grundlagen des alten Narrativ)
erstellt werden können. Es wird also, obwohl es "neu" oder als
"Zeitenwende" daherkommt,
alles beim alten bleiben.
wenn nicht eine diesem Narrativ NICHT untergeordnete Opposition konkret
eine ebenso plausible
Alternative entwerfen kann? Das würde allerdings eine gleichberechtigte
Teilnahme einer "unvorbelasteten KI"
erfordern. ob KI tatsächlich objektiv ist oder doch lediglich ihren
vorprogrammierten Algorithmen folgt
(also innerhalb der Menschgemachten Narrativen operiert; allen Updates
und "selbstlern-Effekten" zum Trotz)
daran wage ich zu zweifeln.
Am 23.07.25 um 20:51 schrieb waldemar hammel über PhilWeb:
ie erwähnung umberto ecos im literaturverzeichis des
essays hat mich
weinend-lachend an meine einstige pilgerfahrt, es war fast eine echte
solche, nach bologna erinnert,
wo eco damals den europäisch noch einzigen lehrstuhl für semiotik an
der uni innehatte, und der hohe herr mir ca 1 stunde audienz in den
altehrwürdigen gemächern gewährte,
diskussion damals exotisch: eco erklärte mir die grundlagen seines
"semiotischen strukturalismus" (in der nachfolge ferdinand saussures),
und ich, damals schon ww-verrückt,
redete von spinnennetzen und spinnen als beispiel für
kybernetische/physikalische semiotik (eco hielt mich damals mit
sicherheit für "neben der kappe") - meine meinung bis heute:
man kann grundlegend semiotik nicht aus sprache und kunst ableiten,
das bleiben bestenfalls hilfskonstruktionen, sondern aus der physik,
weil bedeutungen = semantiken einzig als
intermediärprodukte aus wechselwirkungen entstehen, ist wie in der
materiellen chemie
wh.
(dieser Text ist garantiert KI-frei entstanden und kann durchaus dummes
Zeug und Spuren von Humor enthalten:)
gruss aus der Diaspora
ingo mack