Am 27.03.2023 um 17:50 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Meine Anfangsfragen bleiben jedoch bestehen.
2) Mit dem Satz
"Was leben oder tot sein kann, ist der Organismus, nicht seine Organe." (1)
entsteht eine andere Frage. Hier muss logisch gedacht werden, du weißt besser als ich wie
das geht. Du hast sicher vom Kategorienfehler
(
https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorienfehler) des Gilbert Ryle gehört, hier angepasst
an deinen Satz:
Die Fußballer können alle ersetzt werden, aber nur dann, wenn einer verschwindet, ist
damit die ganze Fußballmannschaft verschwunden. (richtig)
oder
Die Fußballspieler können alle ersetzt werden, aber dann, wenn der Torwart verschwindet,
ist damit die ganze Fußballmannschaft verschwunden. (richtig)
Mit einer einfachen Ersetzung entsteht aus dem Satz (1) der folgende:
Was a) wirken und bestehen bleiben kann, und b) verschwinden kann, ist die
Fußballmannschaft, nicht seine Fußballspieler. (falsch)
Ob das Wort "leben" oder "funktionieren" gebraucht wird, spielt keine
Rolle. Es sei denn du machst Pejorativ-Metaphysik, und unterstellst sie mir, und denkst
dich frei davon. Es kann auch ein wichtiges Teil gedacht werden, und andere weniger
wichtige. Es kann gestritten werden, welches Teil wirklich konstitutiv ist, welches nicht.
Wenn am Auto ein Rad ab ist, sagen die einen, es wäre noch ein Auto, die anderen denken
das erst, wenn der Motor weg ist, und viel mehr, dass dann nur noch Schrott vorliegt. Das
ist dann Definitionssache.
Hi HJ,
Ausgangsfrage war die mathematische Gleichbehandlung zu unterscheidender Organismen und
Mechanismen. Im Gegensatz zum Mechanismus ist ein Organismus ja nicht in seine Teile
zerlegbar. Zudem gehen in der Umgangssprache die Ebenen durcheinander. Eine hinreichende
Formalisierung hätte das zu berücksichtigen. Aber wird sie je gelingen? Schon für
Einzeller dürfte sie zu schwierig werden.
IT