Am 01.03.2021 um 22:25 schrieb Ingo Tessmann:
Am 01.03.2021 um 16:58 schrieb waldemar_hammel
via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at <mailto:philweb@lists.philo.at>>:
> Das Wahrscheinlichkeitsmaß des
"evolutiven Zufalls“ ist also nicht
> gleichzusetzen mit dem des reinen Zufalls, wie er sich in der
> Radioaktivität zeigt.
doch, ist es !
nur entwickelt bei der evolution sich die geschichte immer weiter,
beim radioaktiven zerfall indes nicht - beim evolutionieren geht es
also um ganze kaskaden "sinnvoller" zufäll-E, die allerdings nur
"sinnvoll" werden in zusammen-sicht mit einem gegenüber (= mit einem
attraktor), wie zb oben c.virus-mensch, sodass man immer
"ganzheitlich" betrachten muss,
und selektive selektion kann auch sogar von einem pseudo-attraktor
weg-entwickeln auf echte attraktoren zu
Hi wh,
ich meinte das nicht metaphorisch, sondern mathematisch (im Sinne der
Maßtheorie) und indem Du die Einschränkungen benennst, widersprichst Du
Dir selbst, denn die machen aus dem einfachen Wahrscheinlichkeitsmaß
gerade ein komplizierteres. Deshalb gibt es bspw. in Picchinis
SDE-Toolbox für Matlab bereits 20 vordefinierte Wahrscheinlichkeitsmaße
für die jeweiligen stochastischen Prozesse
(
http://sdetoolbox.sourceforge.net/ <http://sdetoolbox.sourceforge.net/>).
hi ingo,
es ist mir bewusst, dass es unterschiedliche P-maße gibt, und selbst
diese "spektral" in abstufungen - ich habe stattdessen "vereinfacht"
um
die kernaussagen rüberzubringen,
alternativ hätte ich auch noch -vorher- über unterschiedliche
wahrscheinlichkeitsmaße und deren jeweilige bedeutungen und
anwendungen/anwendungsbereiche schreiben müssen ...
Der radioaktive Zerfall ist etwas ganz besonderes, da
er so fundamental
wie das jeweilige Element ist, das zerfällt, quasi wie eine
Naturkonstante und (nahezu) unabhängig von jeglicher Umgebung. In
Molekülen, Zellen, Organen, Organismen und Populationen bis hin zu den
ökologische Nischen gibt es dann vielerlei Folgereaktionen mit ihrem je
eigenen Wahrscheinlichkeitsmaß. Erst am Ende dann werden all die
Folgereaktionen zu dem einen Evolutionsprozess mit dem
Wahrscheinlichkeitsmaß für den "evolutiven Zufall“ vereint (sollten Dich
stochastische Prozesse wirklich interessieren, empfehle ich die
"Grundlagen Stochastischer Prozesse in Biophysikalischen Systemen“ von
Ronny Straube).
radioaktiver zerfall:
ja, richtig, ist fundamental, auch in seinen ableitungen, deshalb möchte
ich ihn ja einmal "deterministisch" erklärt haben
und richtig auch, die jeweilige zerfallsrate ist NAHEZU unabhängig vom
environment, denn man hat zb Be-7 in fulleren eingesperrt, und damit
immerhin trickreich ca 1% schnelleren zerfall erzeugt, und zukünftig
wird man durch vielleicht direkten eingriff in die kernbausteine den
zerfall noch weitgehender manipulieren können ...
und prozesse(unterschiedliche P-maße) => daraus ungefähres gesamt-P-maß
ist auch klar, siehe oben: ich habe ver-einfacht ! (hoffentlich ohne
falsch zu werden)
---
ich bedanke mich für den neuen lesestoff, den ich mir als wichtig
besorgen werde "grundlagen stoch prozesse in bio-physikalischen sys" -
ich werde dann mal vielleicht daraus berichten, denn der titel
verspricht interessantes und neues (und vielleicht treffe ich darin auch
meine "aus alten zeiten" geliebten martingale in irgendwelchen formen
wieder)!
hier wen es online interessiert:
https://docplayer.org/16909471-Grundlagen-stochastischer-prozesse-in-biophy…
(es ist sagenhaft, was man heute online einsehen und lesen kann! ich
kenne das internet noch aus der anfangszeit, und da gabs nichtmal
wikipedia uä., man muss sich die unermessliche arbeit von millionen
leuten vorstellen, die das heutige im netz zu findende alles mühselig
eingeben haben, ich finde das wahrhaft fantastisch, mehr als
bienenfleiß, weiß ich, wieviel arbeit darin steckt, da ich selbst server
am und inhalte im netz hatte, tag und nacht programmierte ("code-te" und
"häckte"), usw - und ja, es war spannend, abenteuer, schön)
ich grüße Dich und die anderen dieser runde,
wh.
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