Am 21.03.2022 um 08:56 schrieb K. Janssen via Philweb:
Wo bin ich? Das sollte ich mich auch selbst fragen! Die Antwort ist
eindeutig: Im Kreuzfeuer der Gefühle; einerseits von Abscheu,
Verachtung, Ohnmacht, Verzweiflung, Wut, Menschenverachtung usf.,
anderseits von Mitgefühl, Verständnis. Sogleich fragt man: für wen
sollte man Mitgefühl zeigen und die Antwort scheint klar: für die
Überfallenen! Doch das wäre zu kurz gegriffen. Mitgefühl, Mitleid gilt
auch all jenen, die unter dem Joch eines Diktators und seiner
Claqueure dieses grenzenlose Leid ansehen, miterleben und vor allem
mit anrichten müssen.
Man muss kein Wort mehr zur Beschreibung dieses Massakers finden; es
ist alles bereits geschrieben, audiovisuell dokumentiert: alle brutale
Realität aber auch jegliche Spekulation, Zuschreibungen.
hallo karl und andere,
deine betroffenheiten bzgl des mutwillig erzeugten elends teile ich
zwar, aber ...
was ist schon wirklich passiert ?
jetzt ist ein krieg mal nach gefühlt-zentraleuropa gekommen, mit allem
was kriege eben so ausmacht, aber man muss das relativieren insofern,
als ja kriegE weltweit auch in diesem moment dauernd stattfinden,
kleine, größere, kurze, lange, manche schon jahrhundertelang als
relaxationen der
kolonialzeiten = fast überall auf der welt "brennts", und das wird von
uns weitestgehend ignoriert, geht uns nichts an, geschieht weit von uns
weg, usw,
für mich ist kein unterschied, ob eine stadt in äthiopien bombardiert
wird, oder in der ukraine,
und die meisten der weltweiten dauernden kriegereien sind
stellvertreterkriege, initiiert oder unterstützt von "groß"mächten , die
ihre wie-auch-immer
süppchen kochen auf dem rücken von voll-absichtlichen elendserzeugungen
ich betrachte den hang zum "kriegen" als eine der sog. menschlichen
konstanten "kriege und bete" oder sowas
dass jetzt mal ein krieg direkt vor unserer haustüre abbrennt, und auch
wir "gesättigten ignoranten" von den folgen mitbetroffen sind
(flüchtlinge, wirtschaftliche verwerfungen usw),
ja und?, sowas haben andere weltgegenden tagtäglich = täglich kriegs-
und kriegefolgen- brot in allen möglichen weltgegenden, und dort tuts
genauso weh,
wird genauso gestorben und gelitten, und wird von uns wohlgenährten
randnotizisiert oder gänzlich ignoriert
insoweit kommt mir der jetzige ukr-krieg reichlich fast uninteressant
vor, weil überall-kriege und/oder kriegsähnliche zustände der
normalzustand heutiger welt ist,
ich könnte praktisch keine 3000 km irgendwo über den globus reisen, ohne
irgendwo in einem aktiven oder vor-kurzem kriegsgebiet zu landen
Was bleibt zu fragen?
Als Gläubiger die Frage, warum ein gütiger, omnipotenter Gott dieses
Leid zulässt; warum beide, orthodoxe Popen und rk. Pfaffen, sich in
ihrer Argumentation auf eben diesen einen und denselben Gott berufen
ebenso wie der Auslösende des aktuellen Kriegs dieses vorgibt.
Theodizee, Kontradiktion at its best!
fast richtig geraten,
der ukr-konflikt ist natürlich AUCH eine fortsetzung der endlosen
querelen ostrom gegen westrom = katholen gegen orthodoxe, wobei die
katholen seit zerfall der
sowjetunion schon missionarisch intensiv im osten umrühren, das ist
nato.erweiterung auf religiös, religion und militär hand in hand, wie in
alten tagen,
ganz genau wie damals in polen, wo lech walesa und polnischer papst
nicht zufällig zu selben zeit an einem strick polen über den tisch zu
ziehen halfen
wären sich katholen und orthodoxe einig, was sie nicht sind als
ausgewiesene feinde, könnten sie, mittelalterliche sache und vorläufer
des "landfriedens", gemeinsam den
sog "gottesfrieden" über die ukraine erklären (statt zb
flugverbotszone), dass würde heißen, jeder, der diesen frieden nicht
einhält, wird exkommuniziert (zb putin und jeder
einzelne kämpfende soldat, egal welcher seite, aber auch westliche
waffenhändler usw), und die exkommunizierten würden dann der weltlichen
gerichtsbarkeit
als praktisch "vogelfreie" anheim gestellt, auch wenn man sie in person
im moment nicht ergreifen kann - das wäre garantiert weit mehr, als nur
ein symbolischer akt,
denn die leute dieser weltgegend sind arg religiös, sodass diese schiene
wirksam wäre
aber ist nicht, man schaue sich nur mal den röm papst und seine kurie
jetzt an, wie sie ganz betont bzgl ukraine unter dem radar fahren, sich
sehr bedeckt halten,
und die orthodoxen natürlich ebenfalls, außer ein paar kranke kinderchen
im einen ital krankenaus zu besuchen, bleibt der röm papst betont
"schweigend" bis auf
geäußerte allgemeinplätze = volle absicht, im rahmen kirchenpolitik -
dem röm. papst ist der ukr-krieg garnicht so unrecht, spielt der ihm
doch in die karten,
denn putin + schergen können diese "sonderoperation ukr" nicht gewinnen,
im gegenteil, treiben sie damit auch noch weitere ehemalige
vasallengegenden aktiv
in die arme des westens
[ lieber herr putin, so wie sie das menue ukraine-sonderoperation
zubereiten, macht man keinen krieg, so fängt man ihn nicht einmal an, es
sei denn, man will ihn verlieren,
was ich ihnen leider unterstellen muss, womit ich sie als agent des
westens mitten im kreml einstufe, den ich im übrigen als museum
einstufe, mit ihnen als zukünftigem
ausstellungsstück inklusive ]
Gibt es die eine, schlüssige Antwort auf diese Fragen? Wenn man nur
ein Wort dazu verfügbar hätte, dann wäre es „Unvermögen“. Der Mensch
an sich vermag es nicht, mit der unausweichlichen Differenz allen
Lebens umzugehen! Differenz entspringt immer einem lebensbedingenden
Spannungsfeld. Diese Spannung gilt es auszuhalten aber auch sinnvoll
zu nutzen.
so sehe ich das auch - und deshalb verachte ich den menschen, der in
dieser beziehung dümmer ist als andere tiere und tierarten - statt diese
lebendigen differenzen aktiv zu nutzen,
als quell-ströme der weiterentwicklung, übergenug in ihrer anzahl,
versucht er ständig sie zu nivellieren = zukunftsloser einheitsbrei
statt dynamischer lebendiger entwicklung
Eine schlüssige Antwort für Gläubige hat Bonhoeffer gegeben (ich hatte
ihn hier oft schon zitiert):
„Den Gott, den es gibt, den gibt es nicht!“ Das heißt, diesen Gott,
auf den sich Popen und Pfaffen berufen, den Menschen nun wieder
anklagen, den gibt es nicht! Alles diesbezügliche Gejaule und
(An)Beten läuft schlichtweg ins Leere (sic!)
Bonhoeffers "gute Mächte" gibt es hingegen, notwendigerweise aber auch
die Gegenseite: Ewiger, unausweichlicher Kampf der Mächte und der
Mensch mittendrin!
jüd "lyrische" vorstellung:
es gibt den teufel nicht, nur das licht gottes, und nur, wenn man sich
vom licht zu weit wegdreht, glaubt man in höllen mit teufeln usw zu
blicken, das ist aber nur schattenspiel,
just wegen des lichts, denn alles ist natürlich vom licht umfangen,
sonst gäbs nichtmal schatten - und am schlimmsten ist, wenn mensch sich
um 180 grad vom licht wegdreht,
denn dann blickt er in seinen eigenen schattenwurf, und gerade der ist
voller höllen und teufeln = der "versucher" kommt nicht von außen,
sondern steckt in uns selbst drin
rational:
mensch ist eine bösartige, linkische kreatur, der gerade zurückgeworfen
auf sich selbst ganz besonders bösartig wird - was alle natur und andere
tiere und tierarten bezeugen
können - deshalb mensch-lebenslange daueraufgabe: diese angeborene
bösartigkeit wenigstens und wo immer es geht zu dämpfen, abzumildern,
und vor allem ihr unter
keinen umständen gänzlich die zügel schießen zu lassen
wh.
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