KI und schrittweise verändernde Deutung:
Liebe Nutzer und Betreiber des traditionsreichen philweb,
ich habe mein hier vorgelegtes Konzept mit dem Vorgehen verglichen, das KI zur Erstellung
von Antworten nutzt. Tatsächlich agiert hier die gestellte Frage als Potenzial, aus dem
mögliche Antworten in einem Interaktionsprozess entstehen. Dieser kann als Befragung und
Bearbeitung der Frage aufgefasst werden. Im Zuge der Bearbeitung alias Interaktion finden
iterierte Rekonfigurationen auf Seiten des Fragenden statt, bis es schließlich als
Verwirklichung des Zusammenspiels von Befragtem und Fragendem ein Prozessieren „in der
Nähe“ der gesuchten Antwort gibt - ein Prozessieren, das der „richtigen“ Antwort als Sinn
und Bedeutung Gestalt gibt. Diese Gestalt kann in Begriffen festgehalten werden,
tatsächlich aber ist es ein Aufgreifen einer Dynamik, der Sinn-Dynamik, oder besser der
Dynamik der Antwort-als-Sinn-Entfaltung.
viele Grüße,
Thomas
PS: ich weiß, wir wollen keine KI-Antworten hier, aber hier dennoch, was GROK-KI-Recherche
über das eigene Vorgehen ergab, und meine Gedanken dazu:
https://x.com/i/grok/ <https://x.com/i/grok/share/gQiOQ5lrkgAJlkqG0LSg6XSPU>
How is meaning emerging from reasoning / from reasoning in the form of implementing
adjustments, adaptations?
Your question seems to explore how meaning arises from reasoning, particularly through the
process of making adjustments or adaptations. Let’s break this down and explore it
step-by-step.
Reasoning, at its core, is the cognitive process of drawing conclusions or making sense of
information based on evidence, logic, or principles. It’s a dynamic activity—think of it
as a mental navigation system that adjusts as new data or contexts come into play.
Meaning, on the other hand, is the significance or understanding we derive from that
process. It’s not static; it emerges as we refine our thoughts, adapt to new insights, or
tweak our approach based on what we encounter.
When reasoning involves adjustments or adaptations, meaning often emerges through a kind
of iterative feedback loop. Imagine you’re trying to solve a problem—like figuring out why
a project keeps failing. You start with an initial hypothesis (say, poor communication),
test it against reality, and adjust based on what you find (maybe it’s actually resource
constraints). Each adaptation refines your understanding, peeling back layers until the
"why" becomes clearer. The meaning—say, "effective collaboration requires
both clarity and resources"—solidifies as you reason through these shifts.
This process mirrors how we learn or make sense of complex systems. In philosophy,
thinkers like Peirce with his pragmatism suggest meaning comes from testing ideas against
outcomes, adjusting as we go. In AI, like how I was trained, meaning could be seen as
emerging from optimizing predictions—adjusting weights in a neural net until patterns
align with reality. Even in everyday life, you might adapt a recipe after tasting it, and
the meaning ("this dish needs more salt") emerges from that tweak.
So, meaning from reasoning via adjustments could be described as an unfolding: each
adaptation builds on the last, clarifying intent, purpose, or truth. It’s less about a
single "aha" moment and more about a sculpting process—chipping away at
ambiguity until something coherent takes shape. Does that resonate with what you’re
asking, or did you have a specific angle—like a practical example or a theoretical lens—in
mind?
—> AIteration in Form fokussierenden Zeitwirbelns um ein Thema, eine Frage, ein Rätsel,
eine Möglichkeit als zu erschließende potentia,
Ein Objekt ist eine Frage, die Antworten provoziert
Ein Objekt ist eine Frage, die Antworten provoziert. Es ist ein Möglichkeitsraum, aus dem
und in dem sich im Interagieren seine möglichen Verwirklichungen entfalten - sofern nicht
unbezogen sondern in Zusammengehen, entfalten sich diese Verwirklichungen auch je nach vom
Interaktionspartner angesprochenen Aspekt des Möglichkeitsraums.
Sind Aspekte deshalb Teil des Möglichkeitsraums, der potentia, und nicht nur der
Verwirklichung?
Ja, denn im Moment des Angesprochen-Werdens verwandelt sich die Verwirklichung in eine
Frage, eine These, in etwas neu zu Ergründendes, in einen Möglichkeitsraum, der Antworten
als interaktionelle Verwirklichungen provoziert. Aspekte sind Aspekte eines Objekts und
mit diesem Teil des Möglichkeitsraums, Teil der Frage, die Antworten provoziert.
Wort-Objekt: Eine Frage, die Antworten provoziert
Wörter als Objekte befragen sich, sie sind Möglichkeitsräume, und ihre Möglichkeiten des
Angesprochen-Werdens, also ihre möglicherweise anzusprechenden Aspekte sind Teil der
Möglichkeitsräume. Sobald in der Interaktion verwirklicht, verwandelt sich der
resultierende Prozess für den Fall, dass er angesprochen wird, wieder in einen
Möglichkeitsraum, und wieder eröffnet er -der Möglichkeit nach- mehrere Weisen,
angesprochen zu werden, somit mehrere mögliche Aspekte oder mehrere Aspekte als
Möglichkeiten.
Am 23.02.2025 um 14:14 schrieb Ingo Tessmann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Moin Claus,
beide Verwendungsweisen von „Erfahrung“ hängen zusammen; denn machen Menschen nicht alle
(nicht nur eingebildeten) Erfahrungen in Raum und Zeit? Insofern sind sie eingebunden in
eine gefühlte oder zweckrationale Raum-Zeit-Struktur. Wie in der Kognitionspsychologie zu
lesen ist, „bestimmen Vorannahmen, die vor jeglicher Beobachtung gemacht werden,
entscheidend darüber, welchen Kausaleindruck Menschen in einer Situation erwerben.“
Menschen sind Gewohnheitstiere, lassen sich von Vorurteilen leiten, folgen ihren
Gefühlslagen und betrachten die Welt ihrem Charakter gemäß.
Im Anschluss an Streitgespräche über Kausalität in der BBAW 2005/6 schreibt Ortwin Renn:
"Trotz des lebensweltlichen Bezuges liegt ein universell akzeptables Konzept von
Kausalität nicht vor. … Alle Konzepte, die es gibt, haben ihre spezifischen Vor- und
Nachteile. Besonders problematisch erscheinen die beiden Extreme: der objektive
Kausalitätsbegriff mit einem eher naiven Naturalismus, und umgekehrt der rein
konstruktivistische Begriff, bei dem Kausalität nichts weiter ist als eine kulturelle
Zuschreibung. Parallel dazu verläuft die Debatte über Determinismus versus
Probabilismus, die ebenfalls zu einer Vielzahl nebeneinander existierender Positionen
geführt hat.“
https://edoc.bbaw.de/frontdoor/index/index/start/0/rows/20/sortfield/score/…
<https://edoc.bbaw.de/frontdoor/index/index/start/0/rows/20/sortfield/score/sortorder/desc/searchtype/simple/query/Kausalit%C3%A4t/docId/828>
Für mich nimmt ja der methodische Konstruktivismus zwischen beiden Extremen eine
Mittlerrolle ein, der aber nicht Thema der Streitgespräche war. Inwieweit Gefühle die
Weltanschauung bestimmen hebt Luisa Neubauer hervor in ihrem Buch „Was wäre, wenn wir
mutig sind“. Es ist der Weltumweltgipfel in Rio 1992, auf dem die Schülerin Severn Suzuki
die bedrohliche Zerstörung der Lebensgrundlagen beklagte, der US-Präsident George Bush
aber in seiner Entgegnung den amerikanischen Lebensstil für nicht verhandelbar hielt. Auf
Fakten wird bis heute mehrheitlich mit Vorurteilen und Gefühlen reagiert und dann soll
auch noch der Charakter die Weltanschauung bestimmen. Aber ist der nicht auch wandelbar?
Goethe sieht ihn in seinen orphischen Urworten allerdings als Dämon:
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Urworte._Orphisch
<https://de.wikipedia.org/wiki/Urworte._Orphisch>
Am Ende bleibt immerhin die Hoffnung:
Ihr kennt sie wohl, sie schwärmt durch alle Zonen;
Ein Flügelschlag – und hinter uns Äonen.
Jedenfalls wirken Kognition und Emotion, Denken und Fühlen stets innig zusammen, wie es
ja Luc Ciompi in seiner „Affektlogik“ untersucht hat. Der führt die Affekte sogar auf
„Operatorwirkungen“ zurück, die mich natürlich sogleich an die Physik denken lassen, in
der die Thermodynamik der Diffusion als Basis angenommen werden kann, wie bspw. von Karl
Svozil in: "The Emergence of Cognition and Computation: A Physicalistic Perspective“:
https://arxiv.org/abs/1705.11005 <https://arxiv.org/abs/1705.11005>
"A physicalistic argument can support the idea that cognition is an emergent
property driven by dissipation. This argument suggests that cognition arises not from any
fiat desire to understand the world, but rather because a certain type of cognition
promotes dissipation, which is advantageous for agents seeking to increase the dis-
sipation of resources, especially energy, in their favor. In other words, cognitive agents
are better equipped to acquire physical resources and means, giving them an advantage in
survival and reproduction.“ Wie auch bei Annila sind es bei Svozil die Energiedifferenzen,
die Evolution möglich machen.
IT
Am 22.02.2025 um 23:01 schrieb Claus Zimmermann
über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at <mailto:philweb@lists.philo.at>>:
Kant scheint das Wort "Erfahrung" in mindestens doppeltem Sinn zu verwenden,
Ingo, und es kommt mir nicht unwesentlich vor, die verschiedenen Bedeutungen nicht in
einen Topf zu werfen.
Einmal meint er damit alles, was einem zustösst, das ist dann "synthetisch a
priori" zeitlich oder, wenn es sich um physische Objekte oder Bewegung handelt,
dreidimensional räumlich.
Zweitens verwendet er es in dem Sinn, in dem wir von einem erfahrenen Menschen reden als
von jemandem, der sich gemerkt hat, was ihm zugestossen ist und seine Schlüsse daraus
gezogen hat. Und nur in diesem zweiten Sinn bedeutet Erfahrungen zu machen oder zu sammeln
kausal zu denken.
Zu Hume sagt Kant ja selbst, es wäre zum Fremdschämen, wie ihm immer vorgehalten würde,
was das kausale Denken doch für eine Errungenschaft wäre, auf die wir praktisch gar nicht
verzichten könnten - als ob Hume das je bestritten hätte. Diese praktische Bedeutung
reichte Kant aber nicht und so kam er wohl darauf zu sagen, dass ohne kausales Denken das
Leben nicht nur schwierig oder praktisch unmöglich wäre, sondern es überhaupt keine
Erfahrung geben könne. Aber, und das sagt er nicht, nur im zweiten oben beschriebenen
Sinn, also archivierend und Schlüsse für die Zukunft ziehend. Nicht, wenn man unter
Erfahrung ein passiv empfangendes Geschehen versteht.
Dass diese lernende Erfahrung darin besteht, kausal zu denken, hätte Hume wohl kaum
bestritten. Nur dass das etwas daran ändert, dass der Mensch nicht viel mehr als ein
höheres Gewohnheitstier ist, um es zugespitzt zu formulieren, immerhin ein höheres - was
Kant, dem Wissenschaft alles bedeutete, gegen den Strich ging.
RF hat ja hier einiges dazu gesagt, dass die Weltanschauung weniger durch ergebnisoffene
Betrachtung der Welt entsteht als durch den eigenen Charakter.
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