Am 12.04.2024 um 19:56 schrieb ingo mack über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
… Es ging/geht bei meinem Beitrag um eine grundlegende Geschichte, ich unterstelle
geradezu der „akademischen Welt" generös generell mit zweierlei Maß zu messen. Also
intern ist man sich einig, dass der Krümel zu schweigen hat wenn der Kuchen redet. soweit
so gut, immerhin sitzen die verantwortlich Tätigen in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft
alle in einem (manchmal schwankenden) Boot, getragen von den schweigenden Mehrheiten der
ihren Dekreten unterworfenen "Untertanen". Ohne Käufer kein Verkauf, ohne
Vertrauen kein Geschäft. Dies gilt vermutlich global in allen Facetten auf diesem Globus.
Hi IM,
Du scheinst Vorbehalte gegen die „akademische Welt“ zu haben, da sie mit zweierlei Maß
messe, intern übereinstimme, extern aber bevormunde. Zudem siehst Du die schweigende
Mehrheit den Dekreten der Verantwortlichen in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft
unterworfen. Zunächst einmal nehme ich die Wissenschaft gegenüber der Politik und
Wirtschaft in Schutz; denn selten ist ihren Vorschlägen und Ermahnungen zu mehr Effizienz
und weniger Verschwendung gefolgt worden. Denk nur einmal daran, was seit dem Erscheinen
der „Grenzen des Wachstums“ 1972 zur Krisenbewältigung getan wurde. Die Krise wurde und
wird weiterhin verschärft anstatt sie zu bekämpfen.
In der Wissenschaft geht es idealerweise um Wahrheit, in der Politik um Gerechtigkeit und
in der Wirtschaft um Wohlstand. Aber in welchem Bereich wird das Ideal am ehesten
verfehlt? Die Wissenschaft kommt ihrem Ideal noch am nächsten, die Politik schon weniger,
dominiert in ihr doch der Lobbyismus und in der Wirtschaft geht es um Reichtumsvermehrung
einer schon wohlhabenden Minderheit anstatt um mehr Nachhaltigkeit für die Mehrheit. Dem
Fiktionalismus folgend favorisiere ich eine Gelehrtenrepublik, aber den Rio Reiser — Song
„König von Deutschland“ im Ohr, frage ich Dich, was tätest Du, wenn Du König von
Deutschland wärs?
IT