Am 17. August 2018 um 12:58 schrieb:
Vermutlich ist es lebensalterbedingt, warum mir beim
Thema „zwei Seiten der Aufklärung“ sogleich Horkheimer-Adorno
in den Sinn kam und mir überdies beim Rekapitulieren von DdA die bis heute (auf
dramatische Weise) anhaltende
Gültigkeit von Dialektik (des Lebens, des technischen Fortschritts etc.) vor Augen
führte.
Ich glaube aber nach der Lektüre, dass Adorno und Horkheimer etwas
anderes gemeint und gedacht haben als ich es im beitrag wollte. Es
ging nicht nur um Moral.
Auf den mehrdeutig moralischen Aspekt von Aufklärung
können wir natürlich noch beliebig hier eingehen
und auch hierzu haben H.A.. explizit hoch Aktuelles anzubieten.
Es ging nicht um die moralische Bewertung der Aufklärung, sondern
darum, was die Moral mit der Aufklärung machen soll.
Die Analytiker wollen sie quasi "zersetzen", erklären und dabei auf
andere, elementarere Dinge zurückführen.
Die Ethiker suchen nach einer aufgeklärten Ethik.
Also doch: wo wir glauben neu anzufangen, ist kein
Neues, kein Anfang sondern Wiederanfang! Es bleibt das verstörende Wahrnehmen ewiger
Wiederkehr: alles ist immer und zugleich.
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, etwas völlig neues hier in der
Liste zu publizieren. Höchstens die Formulierung ist neu, aber deshalb
nicht gut.
PS: Technischer Fortschritt ist kein Neues an sich.
vielmehr lediglich mechanistische Ausprägung unzähliger Möglichkeiten
von Formgebungen und deren (physikalischen Gesetzen unterworfenen) Ausdehnung resp.
Bewegung innerhalb einer
uns verfügbaren Zeitspanne dieser Raum-Zeit-Dimension. Wären wir „allwissend“ oder
zumindest von Platons
Ideen beseelt, hätten wir Kenntnis davon.
Die Musiknoten waren alle schon da, Mozart hat sie lediglich neu angeordnet.