Am 28.11.2020 um 19:01 schrieb Claus Zimmermann
<mail(a)clauszimmermann.de>de>:
Zu den von dir gewünschten Kanzlerkandidatinnen würde ich noch anmerken, daß ich ein
Schiff nur jemandem anvertrauen würde, der schon ein paar Stürme überstanden hat.
Hi Claus,
was aber, wenn es nicht nur um Stürme geht, sondern um die Biosphäre schlechthin? Es hat
noch nie jemand eine Situation auf dem „Raumschiff“ Erde zu meistern gehabt, wie sie sich
gerade anbahnt mit voraussichtlich 10 Mrd. Menschen bei um die 3 Grad erhöhter mittlerer
Lufttemperatur in Erdnähe noch in diesem Jahrhundert. Es müssen Lösungen für Probleme
gefunden werden, die es noch nie gab. Und da zählt nicht Erfahrung, sondern Intelligenz
und die ist in jungen Jahren bekanntlich ausgeprägter als im Alter. Zudem ist Jüngeren die
Zukunft weniger egal als den Alten, die sie eh nicht mehr erleben werden.
Ich setze nicht auf die rückwärtsgewandten Konservativen, sondern auf die
zukunftsorientierten Vordenkerinnen. Eine Zukunftsphilosophie ist das, was wir brauchen,
kein ewiges Wiederkauen überkommener Denkschablonen. Statt Geschichte Naturwissenschaft!
Diesen Gegensatz hatte ja schon Nietzsche gesehen. Und sein Zeitgenosse Arrhenius
untersuchte bereits den Treibhauseffekt. Ganz anders der sturmerprobte Captain Ahab, der
besessen vom Bezwingen des weißen Wals mit ihm unterging. Melville hatte seinen Roman ja
auch als Gleichnis für den sinnlosen Kampf des Menschen gegen die Natur konzipiert und den
größenwahnsinnigen Captain Ahab gegen den naturverkörpernden Moby Dick scheitern lassen.
Überleben können wir nur mit, nicht gegen die Natur. Aber was haben wir seit nunmehr über
150 Jahren eigentlich dazu gelernt?
Es grüßt,
Ingo