Hallo liebe Liste,
mir scheint, man hat beim Thema "Gender" grundsätzlich die Wahl.
Entweder man nimmt das Thema ernst oder man tut es nicht.
Im letzteren Fall sind alle weiteren Argumente, Überlegungen, Beweise
usw. überflüssig, dann hilft nur noch das Mittel der Satire, der
beissenden Parodie, um die Leute zum Nachdenken zu zwingen.
Wenn man dagegen die Idee mit der gesellschaftlichen Konstruktion der
Geschlchter (jaja, ich weiß, das ist nicht alles beim Thema "Gender")
ernst nimmt, dann sollte man zumindest auf die Argumente der
Gegenseite eingehen.
Was mir auffällt, ist häufig so eine seltsame Mischung aus beidem.
Soweit ich weiß bestehen die Hauptargumente der Gender-Theoretiker darin:
- Es gibt tatsächlich Menschen, die sozusagen "geschlechtlich
Undefiniert" zur Welt kommen. Also Menschen, die beide
Geschlechtsmerkmale haben.
- Es wird argumentiert, dass sich sowohl der Hormon-Spiegel im Laufe
des Lebens änder als auch Chromosome kein definitive Entscheidung
bringen können, da es XX-Männder und XY-Frauen gebe.
- Am Ende verweist man dann mit allen Leuten, die sich mit ihrer
geschlechtlichen Identität unwohl fühlen sollen, sei es weil sie "im
falschen Körper" sind oder weil sie mit irgendeinem Aspekt des
traditionellen Rollenbildes nicht einverstanden sind.
Das Argument läuft also, wenn ich das so zusammenfassen darf, darauf
hinaus, dass es einige Ausnahmen gibt, bei denen die Unterscheidung
zwischen Männlich und Weiblich nicht weiterkommt und dass dies damit
diese Unterscheidung widerlegt.
Hier scheint man auf der Suche nach besonders "reinen", klar
abgegrenzten Begriffen zu sein. Ein Fehler liegt meines Erachtens
darin, dass es in der Biologie solche "scharfen" Grenzen zumeist nicht
gibt. Immer gibt es Übergangsstadien, Ausnahmen oder Sonderfälle.
Deshalb geben wir aber nicht den Begriff z. B. von Larve und
ausgewachsener Form auf, bloß weil es Sonderfälle wie den *Axolotl*
gibt.
Der Mainstream-Anhänger der Gender-Theorie ist auch nicht so sehr an
biologischen Relativierungen interessiert, sondern unterscheidet im
Gegenteil zwischen /Sex/ als Ausdruck für das biologische Geschlecht
und eben "Gender". Wobei letzteres die sozialen Aspekte meint.
Hier sind es den meist die Kritiker, die diese Unterscheidung widerlegen wollen.
Wobei die Wahrheit in dem Fall wahrscheinlich in der Mitte liegt.
P.S: Werden die Mails eigentlich immer noch im Webarchiv auf der Seite
gespiegelt?