Am 16.01.23 um 13:21 schrieb Rat Frag über PhilWeb:
Was den hier debattierten Zusammenhang angeht, so
wiederhole ich mich,
dass man differenzieren muss zwischen:
1. Der theologischen/metaphysischen/ontologischen Frage, ob ein Wesen
wie Gott existiert
2. Falls man dieses und auf welchen Wege beweisen kann.
usw.
(noch zwei weitere Punkte)
Hierzu habe ich eine ganz andere Zugangsweise beschrieben, anfangend mit
dem Käfer des Wittgenstein bis hin zur Entscheidung, ein neues Wort oder
ein vorhandenes Wort überhaupt anzunehmen. Diese Hürde wird
normalerweise übersprungen. Wenn sie nicht übersprungen wird, kann es
vielleicht nicht zu obigen Fragen kommen.
https://weltordnung.de/Wittgenstein-Kaefer.html
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Am 10.01.23 um 16:23 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
implizit seine Eigenbezeichnung "Nihilist".
Wie es sich mit Selbst- und Einbezeichnungen verhält, ist noch zu
bearbeiten. Wie kommt eine Person dazu, sich mit einem Wort zu
bezeichnen? Vorläufig habe ich schon mal mit einem Text begonnen, der
mit etwas Schlimmeren anfängt, nämlich körperlichen Eingriffen. Zarte
Seelen lesen ihn besser nicht. Dieser Text deutet den Übergang zur
Fremd- und Selbstbezeichnung an.
https://weltordnung.de/Koerpereingriff.html
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Am 17.01.23 um 02:13 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Eine Muslima hat es seinerzeit so ausgedrückt: Im
Namen des Allah
(Gott) geschieht Unheil, das in seinem Bewusstsein nie geschehen
würde
(sinngemäß). Damit ist alles gesagt! In der Bewusstwerdung und nicht im
Namen eines Gottes würde menschliches Denken und Handeln gänzlich anders
ausfallen.
Damit kommt Josephs Einwand ins Spiel, dass er sich weder als Vertreter
des Wissens, noch des Glaubens sieht ...
Bis hierher (dass er sich weder als Vertreter des Wissens, noch des
Glaubens sieht) ja.
und sich vornehmlich dem Hypostasieren (einer
Gottesvorstellung)
widersetzt.
Nein, ich lasse alle Gedanken anfänglich und unbefangen zu, bei mir und
allen anderen.
In letzterem liegt genau das Problem der Religion(en)
insbes. der
christlichen, insoweit sie das Bilderverbot des Dekalogs missachten.
Diese Vergegenständlichung ist zwar verständlich, da sie sich historisch
nahezu zwingend entwickelt hat, sie müsste mit heutigem Wissen aus
Natur- und Geisteswissenschaft jedoch ein Ende finden. Im Unvermögen der
Theologie, sich von ursprünglich animistischen Welt- und
Gottesvorstellungen zu trennen, liegt der eigentliche Grund der von ihr
betrauerten Kirchenflucht. Der Mehrheit junger Menschen kann man nicht
mehr mit der Metaphorik biblischer Sprache kommen und Kindern könnte man
ebenso ein anderes Narrativ (welches Modewort!) anbieten, mit dem man
ihnen ins junge Herz legt, dass sie nicht nur Kinder ihrer Eltern,
sondern auch „Geistes-Kinder“ (damit im christlichen Sinne Gotteskinder)
sind und dieses ein Leben lang bleiben (sofern sie sich dieses nur immer
wieder vergegenwärtigen).
Wenn ich diesen Sätzen richtig gefolgt habe, müsste es mit den
"Religionen" so gehen wie mit dem "Kapitalismus", beide müssten am
Ende
in Richtung Null tendieren. Müsste danach neu angefangen werden?
PS: Für Joseph noch: Wir hatten hier auch über Zeit
geschrieben, was
ist Zeit überhaupt – das ist längst noch nicht erschöpfend
geklärt.
Eines ist für mich jedoch geklärt: Deine Texte auf „Weltordnung“ zu
lesen benötigt Zeit, diese zu verinnerlichen, verlangt noch viel mehr
Zeit; wer sie aufbringt, wird Deine Argumentation hier um einiges besser
verinnerlichen können.
Das glaube ich, ich bin ein armseliger Atlas, der sich für sich selbst
bemüht, selbst gut zu denken, ich kann mich nicht noch darum kümmern,
dass andere mein Brimborium, Geschwafel, Schwadronnieren verstehen, ich
freue mich schon, wenn ich die Texte selbst verstehe.
Wer sie nicht aufbringt, für den gilt: „this talk is not for you“.
Stimmt, so ist es ein Monolog.
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Am 17.01.2023 um 02:13 schrieb Karl Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Doch nochmal zu Beweisen, resp. zur Beweispflicht.
Zu letzterer
gibt es schlicht keine Abrede, dort, wo es im wahrsten Wortsinne etwas
zu beweisen gilt, sei es in der Wissenschaft, im Gesellschaftsleben oder
aber auch im ganz persönlichen Umfeld. Doch auch hier bleibt die Frage:
lässt sich, kann oder muss man ALLES beweisen?
Vielleicht, es fehlt jedoch die Zeit dazu.
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Am 17.01.23 um 12:14 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
... Das heißt ja nicht, dass alles bewiesen werden müsse, sondern nur,
dass die Beweise eines Satzes hinreichten zu seinem Verständnis.
Richtig, nur gehe ich nicht von verschiedenen Wahrheitsbegriffen aus,
sondern in etwa von einem "wahr in Bezug auf ..." oder für Mathematiker
"wahr modulo ..." So gehe ich davon aus, dass eine Person A, die das
versteht, was eine andere B sagte, das dem Hören Gedachte oder
Aufgeschriebene als "wahr in Bezug auf Nachvollziehbarkeit, Verstehen
u.ä." nennen kann. "wahr in Bezug auf Beweise" oder "wahr mit
Prüfmöglichkeit" ist etwa mehr als "wahr in Bezug auf Verstehen". So
gesehen reichen diese hin für das Verstehen von Sätzen. Nur muss die
Person die Beweise auch verstehen, haha.
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Am 18.01.23 um 00:29 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Moin, moin Ingo,
Nun bist Du offenbar in Josephs Fußstapfen getreten,
Wie, was, was sind denn meine Fußstapfen?
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Noch zusätzlich nebenbei bemerkt: Ich habe Minderwertigkeitsgefühle vor
Personen, die einen Käfer in der Kiste haben, oder zu vermeinen haben,
denn ohne Käfer wäre ich arm dran, meinen sie. Gegenüber denjenigen, die
meinen, dass es Ideologien gibt, bin ich auch in großer Gefahr, in eine
Anstalt geliefert zu werden, denn es könnte ja sein, dass sie meinen,
ich hätte auch eine. Ich will nicht in die Schubladen der Atheisten,
Gottisten, Nihilisten usw. Das meinte ich mit Gruppenzugehörigkeit. Das
eröffnet übrigens die Möglichkeit, innerhalb der Gruppe und gegen andere
Gruppen nicht nur eine mögliche Konkurrenz aufzubauen.
Joseph Hipp
https://weltordnung.de/Aktuell.html