Am 18.03.23 um 11:46 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
Über die Innigkeit der Verbindung von Zeit und
Bewusstsein lässt sich
womöglich mit Bezug auf die Innigkeit der Verbindung von Zeit und
Energie im Wirkungsquantum philosophieren. Denn leben wir nicht stets
in der Zukunft, d.h. im hirngenerierten Möglichkeitsraum unserer
Erwartungen, die fortwährend modifiziert werden durch Erinnerungen und
Erfahrungen. Das genauer zu verstehen, erfordert aber mehr als nur Worte.
Das ist mir zu hoch, ehrlich, ich verstehe es nicht einmal ungenau, so
dass ein "genauer zu verstehen"-Versuch mir nicht gegönnt ist, weder mit
Worten noch mit einem Kontaktversuch mit dem Jenseits.
Vielmehr kommt es auf das Simulieren der
selbstkonsistenten
Algorithmen an, nach denen Menschen zu überleben vermögen. Die
Grundprinzipien dafür sind bereits dem Leben schlechthin inhärent,
machen das Leben wesentlich aus.
Wie vor. Simulieren genügt nicht, das ist schon im
zitierten Text
Ohne Mathematik und Technik ist dem „Wesen“ als Grund
bzw. Begründung
des Lebens nicht beizukommen. Du bist der Mathematik ja immerhin
aufgeschlossen.
stelle ich gegenüber:
Aber was versprichst Du Dir davon, umgangssprachlich
nach dem Wesen
des Lebens zu suchen? Darum herum schreiben kann doch literarisch wer
will. Die Umgangssprache entstammt dem Umgang der Menschen und hat in
ihm auch ihre Grenze. Von der astronomischen Vielfalt unserer inneren
wie der äußeren Natur vermag sie kaum etwas mitzuteilen.
Nun schreibe ich mal lapidar: Eine Eins für Mathematik, eine Sechs für
die Umgangssprache. Weil hier die Mathematik so gut weg kommt, hat sich
mir die Frage gestellt, ob ihr dieser hohe Platz auch gebührt. Ich
suchte nach Erfindungen und Entdeckungen, fragte mich jeweils, wie viel
Mathematik dazu erforderlich war, stieß dann auf das Wort Kreativität,
zu dem in der englischen Wikipedia doppelt so viel geschrieben steht
(für die Anglomanen?) als in der D-W. In all diesen Stellen befand sich
das Wort Mathematik meist nur nebenbei, wenn überhaupt. Sprache musste
ja nicht vorkommen, denn diese wird überall vorausgesetzt. Die
französische Wikipedia spricht jedoch von der "creativite mathematique"
als Teilbereich der Kreativität.
Mir geht es jedoch um die Frage, wie sehr Mathematik zu den jeweiligen
Fortschritten im Denken und Erfinden beitrug. Wie viel Mathematik
bedurfte es für die Herstellung der ersten einfachen Werkzeuge? War für
die Erfindung des Rads Mathematik erforderlich? Und genau diese Frage
würde sich für alle Erfindungen, auch nur gedachte, in der
Hilfsmittelherstellung und vielem anderen stellen. Dann käme die Frage,
inwieweit Mathematik notgedrungen nur gezwungenermaßen einzusetzen war,
und andere Beschäftigungen meist beliebter waren. Sie sind es auch jetzt
noch. Eine weitere Frage wäre, wie viel Mathematik eine Person überhaupt
braucht, um sagen zu dürfen, dass sie korrekt lebt? Die selbe Frage
stellt sich auch mit dem Denken von Geistigem, je nach Definition von
Geistigem. Wäre es dann nicht interessant zu erfahren, wie viel
Geistigkeit es für Mathematik bedarf, und umgekehrt? Denn ich habe nicht
genügend von beidem, um darauf eine Antwort zu geben. Eine Frage, die
noch schwerer zu beantworten wäre; Was hat Mathematik in der Geschichte
alles verursacht bzw. mit verursacht? Papiergeld? Kriegsgeräte? Wie
viele Mathematik-Kenntnisse bedarf es für erlaubte oder unerlaubte
Betrügereien? Wie viel schlimmer wurden die Kriege durch Mathematik?
(Ich nutze bei der Anwendung des Wissens um Kausalität, dass der
vorherige Zeitpunkt bzw. ein Glied in der multikausalen Kette bzw.
Masche gewählt werden kann. Einige sagen: Der zweite Krieg wurde vom
ersten verursacht, wobei dann viel übersprungen wird).
Es geht "den Menschen" um das Überleben, jedoch viel mehr um das
Besserleben als der Nachbar.
JH