Am 25.09.22 um 03:03 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
über Wahrheitsbegriffe, die "in der Philosophie offenbar geläufiger"
sind, über solche bestimmter Personen der Geschichte, dann über einen
solchen, "der dir zugänglicher ist".
Dann schreibst du einige Kriterien, die genutzt werden, um Wahrheit und
Falschheit zu Aussagen, Denken, Realität usw. auszusagen.
Hierbei hast du einmal die Person, welche die Wahrheit hat oder nicht,
im Visier, ein andermal die Aussage. Geht das? Hat die Person die
Wahrheit, oder steckt sie in der Aussage, oder ist sie in dem
Vorhandensein schon?
Auf der anderen Seite ist dann die Realität, das Vorhandensein, der
"konkret vorhandenen Tatbestand bzw. Sachverhalt".
Wenn ich das alles so lese, ist das mir ein Durcheinander, fast
"unzugänglich".
Auch das Vorkommen einer Art Verstehen im Zusammenhang mit Wahrheit in
"Angemessenheit von Verständnis resp. Denken" ist mir verwirrend.
Claus gibt einen guten Ausgangspunkt:
Am 24.09.22 um 15:27 schrieb Claus Zimmermann über PhilWeb:
Wir wissen doch, wie wir feststellen, ob der Satz
" es regnet" wahr oder falsch ist (indem wir rausgehen oder aus dem Fenster
gucken). Später stellen wir dann fest, dass wir uns irren können und denken dann
vielleicht, dass wir die Wahrheit von Tatsachenbehauptungen nicht feststellen können. Dann
wird es allerdings kompliziert bis einem einfällt, dass die beiden Begriffe nur im
Doppelpack zu haben sind. Kennt man den einen, kennt man auch den anderen. Man kann sich
immer irren, aber das liegt nicht daran, dass die Definition eine Fehlkonstruktion ist,
sondern setzt im Gegenteil voraus, dass man weiss, was es bedeutet, sich nicht zu irren.
Das ist natürlich nur ein alltäglicher Wahrheitsbegriff in Verbindung mit der Vermutung,
dass sich die nicht alltäglichen bei genauerem Hinsehen in Luft auflösen.
Claus
Meine Trennung in Person und Betrachter vereinfacht das Problem, wobei
der Betrachter weiß, dass die Person die Wahrheit sagen kann oder nicht,
die Person jedoch von Irrtum keine Ahnung hat, sondern allerhöchstens
verwirrt da steht, wenn sie einmal so sagt, ein andermal das Gegenteil,
und damit konfrontiert wird. Dass der Betrachter Kriterien hat,
verschiedene, kompatible oder nicht, das ist ein anderes Thema. Claus
hat mit den "Begriffen im Doppelpack" einen Ausgangspunkt geschaffen.
Descartes nutzte sogar den Zweifel als Werkzeug auf dem Weg zur
Wahrheit, ob diese Analogie weit hergeholt ist, lasse ich mal offen.
Wie ist denn dein Wahrheitsbegriff, Karl? Denn mir scheint, dass vieles
nur durch die Lupe anderer schaust.
JH