„Du sollst nicht töten!“ - das ist wohl ein schier unmöglich einzuhaltendes Gebot!
Auch Du tötest jeden Tag indem Du Nahrung zu Dir nimmst, selbst wenn sie fleischlos ist!
Du gibst ein vernichtendes Urteil über den Menschen ab, siehst ihn gleichermaßen als
nichtigen Teil einer Natur, die ihrerseits nur ein Prinzip zu ihrem eigenen Erhalt kennt:
Fressen und gefressen werden! Diesem Faktum entgeht kein organisch gebildetes Element
dieser Erde.
Dein Lamento ist eine einzige Anklage gegenüber einem „Phantom“, das andere als ihren Gott
annehmen. Theodizee in Reinkultur!
Die immer währende Frage bleibt: Wem willst Du das Unheil, die Unvollkommenheit dieser
Lebenswelt klagen, wenn nicht einem Gott. Juden haben dafür eigens eine Mauer geschaffen,
um nicht mit ihren Klagen direkt vor das göttliche Angesicht treten zu müssen. Sie
fürchten die Antwort ihres Gottes, denn auch ihnen bleibt nichts anderes als zu töten. Das
sieht alles sehr nach einem unauflösbaren Kreisprozess aus oder etwa nicht?
Bester Gruß! - Karl
transmitted from iPad-Client
Am 02.09.2022 um 15:29 schrieb waldemar_hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Karl Janssen schrieb:
Du solltest also bei Deiner positiven Einstellung
zum Kontruktivismus bleiben. Es muss ja nicht der (blindwütig) radikale sein ...
der "radikale k." heißt doch nur so, weil er mit vielen überkommenen
vorstellungen bricht, und nicht etwa, weil er politisch, gesellschaftlich usw irgendwie
radikal wäre,
oder gar zu radikalen umstürzen auffodern würde - praktisch geht nur das saubere alte
weltbild "hier ich und jenseits der grenze außenwelt" perdue (natürlich mit
allen implikativen folgen),
anders ausgedrückt könnte man formulieren: "wir sind bei weiten nicht die und das,
für welche und was wir uns selbst halten/zu halten gewohnt sind" = wir haben uns,
unser sein und sosein
"in welt" bisher einfach sehr falsch verortet, und das ganze braucht deshalb
eine "flugbahnkorrektur".
Christen nennen das Sünde und nichts anderes
besagt auch der den Menschen (wie und wodurch auch immer) vermittelte Dekalog.
aus dem dekalog prominiert für mich nur eines (jetzt im alter umso mehr), an großer,
sonst weißer leerer wand in großer schrift:
DU SOLLST NICHT TÖTEN
weder menschen, noch andere tiere oder anderes lebendiges, noch "totes" wie
feuer, erde, wasser, luft, und zwar nicht so sehr um derer willen, als um deiner selbst
willen,
denn jedes beliebige töten tötet immer auch ein stück deiner eigenen "seele",
weil du eins bist mit allem, es gibt den unterschied zwischen "dir" und allem
anderen außerhalb
von dir nicht, er ist nur illusion, illusionäre verkennung, "rad.k.": völlig
unbekanntes terrain, terra incognita
oder buddha-gemäß dasselbe:
alles immer-nur-nichtfinit-weiter-werdende im spiegelbild "neutraler sympathie"
ansehen/betrachten, wobei dies schon ein sanfte-hand daran legen ist, also fast schon
zuviel,
um es in seinem prozess des weiter-werden-könnens nicht zu stören, denn alle
"prozesse/dinge" sind ungeheuer empfindlich, schon ein simpler (augen-)blick
kann sie zerstören oder aus der
bahn werfen
und jetzt überlege einmal, was macht der mensch andauernd und ununterbrochen und mit
inbrunst: er tötet und ertötet in obigem sinn alles und jedes ihm auch nur immer
erreichbare,
mensch ist ein anpacker, ein macher, ein aktionist - das muss er auch/müsste er auch, in
eingeschränktem maß, einfach weil er leben und überleben muss, und das als
"kampf" erlebt,
statt als williges mitdriften auf der lebendigsein-welle, und mensch treibts damit auf
die spitze, er übertreibts, indem er immer und stets herrschen und beherrschen muss,
"macht euch alles untertan"
statt "schwimmt einfach nur mit", "mir nützlich und mir unnütz",
einteilung der welt, usw = wer glauben wir denn, wer wir sind? mehr als ein zb
heuschreckenschwarm, der dabei ist, feuer-erde-
wasser-luft leerzufressen, und dabei auch seine eigenen grundlagen zu vernichten? (so
blöde sind nicht einmal heuschrecken) - ich male mir öfter das ende aus: man wird
geldscheine bis zum
jupiter gestapelt haben, und die erde ist nur noch staub einer rundum-wüste mitsamt den
unterm sonnenfeuer bleichenden knochen der "möchtegern-beherrscher" ...
der durchschnittsmensch ist von anbeginn der menschheitsgeschichte im wortsinn
wahn-sinnig, ein amokläufer, ein irrtumsgeschöpf der evolution, ein untauglicher schuss an
die latte der unendlichkeit
wh.
--
Diese E-Mail wurde von Avast-Antivirussoftware auf Viren geprüft.
www.avast.com
_______________________________________________
PhilWeb Mailingliste -- philweb(a)lists.philo.at
Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht an
philweb-leave(a)lists.philo.at