Am 07.08.2022 um 14:54 schrieb Claus Zimmermann
<mail(a)clauszimmermann.de>de>:
Dass man jemandem mit einem Hammer den Schädel einschlagen kann, bedeutet ja nicht, dass
dem Hammer dieser Missbrauch inhärent wäre.
Wahrscheinlich verzweifeln die meisten Handwerker manchmal an ihrem Handwerkszeug. Aber
wenn sie es nicht ausstehen könnten, wäre es wohl kaum der Mittelpunkt ihres Lebens. Der
Geheimrat gibt uns an den ihn umgebenden Gartenzwergen vorbei ja auch zu verstehen: wer
schreibt, der bleibt.
Moin Claus,
die Sprache ist dem Menschen kein Werkzeug, das er außerhalb seines eigentlichen Zweckes
missbrauchen könnte. Sie ist ihm der Möglichkeit nach eingeboren und unter Menschen
schlicht nachahmend erlernbar. Zunächst wird sie überhaupt nicht gebraucht, es wird
vielmehr einfach intuitiv mitgemacht. Und dann evolviert das viele Gerede mit der
Hirnentwicklung in der jeweiligen Umgebung — und das Missverhältnis zwischen den
Worteinführungs- und Wortverwendungssituationen wird nahezu beliebig. Dem dann später
nicht reflexiv Einhalt zu gebieten, meinte ich mit Missbrauch, der der Sprache damit
inhärent ist — und nicht wie beim Werkzeug äußerlich gesetzt wird.
Zu dem Versuch, das Leben in mathematischer
Formelsprache einzufangen, wünsche ich gutes Gelingen.
Umgangssprache und Mathematik erwachsen beide dem Leben und ergänzen einander. Die
Umgangssprache bildet mir lediglich den Anfang in dem Bestreben, das Leben verstehen zu
wollen. Da die Umgangssprache das weite Feld der inneren und äußeren Natur im Leben aber
kaum zu erschließen vermag, suche ich meinen alltagsbeschränkten Horizont durch die
Mathematik ins Unendliche zu erweitern.— Wenn das jetzt kein Wort zum Sonntag geworden ist
…
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