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Am 25.01.2020 um 17:29 schrieb Ingo Tessmann
<tessmann(a)tu-harburg.de>de>:
Am
17.01.2020 um 02:28 schrieb K. Janssen via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Wenn „Geist“ die Schönheit seiner Ideen durch steuernde
Organisationsmuster geformter Materie erleben will, muss er sich
verkörpern und dazu „aus dem Paradies vertrieben oder (je nach
Sichtweise) gelockt werden. Und wenn er in „irdischen Welten“
(sinnvollderweise) seiner Allwissenheit entledigt ist, wird er bei der
Suche nach dem Sinn seiner irdischen Existenz bis zu deren kleinste
Dimensionen vordringen: dorthin, wo Raum und Zeit ihre Bedeutung
verlieren und lediglich Quantengravition herrscht. Die „Fußspuren“ in
dieser „Unendlichkeit“ wird er als seine eigenen erkennen. Dieser
unendliche Kreislauf ist das Schicksalhafte am Körper-Geist-Problem.
Darüber lässt sich wohl unendlich lange nachdenken …derweilen man die
beruhigende Gelassenheit eines Reisenden empfinden sollte, lieber
vergnügt und hoffnungsvoll zu einem Ziel unterwegs zu sein, als dieses
schließlich erreicht zu haben und sich dort ggf. nur Ernüchterung einstellt.
Hi Karl,
Materie und Symmetrie sind Grundbegriffe der Physik, Geist und Logik Grundbegriffe der
Philosophie. Den Symmetriebrüchen in der Physik entsprechen die Paradoxien in der
Philosophie. Du hast Geist wohlweislich nur angeführt, um keine seiner vielen Deutungen
auszuschließen, verwendest ihn dann aber wie ein Subjekt im Handlungsschema. Das scheint
mir viel zu einschränkend. Denn was hat unser Handeln hier auf Erden schon mit dem
womöglich ewig pulsierenden Universum zu tun?
Es war mir vollkommen klar, dass die o.a. „Geist-Metapher“ eine Reaktion, wie die
hier nun von Dir vorgebrachte, kommen musste:-))
Schon allein deshalb, weil sie - pur metaphysisch- sprachlich nicht exakt und auch weitab
sonstiger von mir hier erörterten Gesichtspunkte zum Thema gefasst ist. Womöglich habe
ich‘s gar nicht selbst geschrieben, eher vielleicht irgend ein ES in mir. Sehr
wahrscheinlich jedoch habe ich unbewusst auf Aristoteles‘ sich selbst denkenden unbewegten
Beweger abgehoben: Geist als reine aktuale Unendlichkeit, wie hier zuletzt erörtert.
Dieser Beweger nicht als Gott, nicht als Schöpfer sondern als Prinzip (alle Lebensräume
des Universums durchdringend und formend von Anfang zum Ende oder eben Alpha - Omega)
gedacht.
Dieses sprachlich ausdrücken zu wollen, kann eigentlich nur scheitern. Da hilft auch kein
mathematisieren. Es hilft bislang nur, es entweder blind zu glauben oder (warum auch
immer) davon überzeugt zu sein. Dennoch glaube ich wirklich daran, dass Menschen eines
Tages (wie bereits hier gesagt) aus der interdisziplinären Forschungsarbeit eine
weiterführende plausible Darstellung der Geist-Körper-Verbindung entwickeln werden.
So, nun lese ich erst mal die von Dir vorgeschlagenen Artikel...vielen Dank dafür!
Bester Gruß! - Karl